Nach drei Jahren harten Sparens will der CEO der Credit Suisse dem siechenden Aktienkurs unter die Arme greifen. Just zum heutigen Investorentag warnt die Bank allerdings vor düsteren Aussichten. 

Mindestens eine Milliarde Franken will die Credit Suisse (CS) nächstes Jahr in eigene Aktien investieren; maximal könnten es 1,5 Milliarden sein. Dieses Programm will CEO Tidjane Thiam 2020 wiederholen, wie die Bank am Mittwoch in einer Medienmitteilung zum Investorentag schrieb. 

Thiam dürfte hoffen, mit den Rückkäufen und dem ebenfalls angekündigten Dividendenwachstum einen Teil des Kursverlusts seit seinem Amtsantritt 2015 wieder gutzumachen. Der Aktienkurs hat sich seitdem mehr als halbiert und notiert aktuell bei 11 Franken.

Mission erfüllt

Die CS erklärte weiter, die vor drei Jahren gesetzten – und seitdem wiederholt angepassten – Ziele erreicht zu haben. Die Bank gibt in ihrem jüngsten Strategieausblick keine Vorgaben für die einzelnen Einheiten mehr bekannt. 

Stattdessen soll das gesamte Unternehmen eine Rendite auf dem harten Eigenkapital von mindestens 10 Prozent erwirtschaften. Für 2018 erwartet die Bank, dass diese Kennzahl bei 6 Prozent zu liegen kommt. 

Der Vorsteuergewinn für dieses Jahr soll zwischen 3,2 Milliarden und 3,4 Milliarden betragen. letztes Jahr erwirtschaftete die Credit Suisse einen Gewinn vor Steuern von 1,8 Milliarden Franken. 

Helfen dürfte dabei, dass die hauseigene «Bad Bank», die sogenannte Strategic Resolution Unit, nicht länger erwünschte Assets erfolgreich heruntergefahren hat. Per Ende dieses Monats wird die von Finanzchef David Mathers geführte Einheit geschlossen. Damit hat es die Bank in Rekordzeit geschafft, sich von einem Klotz am Bein zu befreien, der den Gewinn belastete. 

Düstere Aussichten

Just zum Abschluss seines Strategieprogramms warnt Thiam allerdings vor schlechteren Aussichten. Die Weltwirtschaft werde weiter wachsen, allerdings nicht im gleichen Tempo wie bisher.

Damit wird es auch der CS schwerer fallen, die Erträge weiter zu steigern. Darauf ist die Bank angewiesen, um ihre Ziele zu erreichen, nachdem der Fokus bisher auf Kostensenkungen lag. 

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