Nächste Woche wird die Schwester der berühmten Wall-Street-Statue in Zürich aufgestellt. Allerdings nicht am Paradeplatz, wie finews.ch erfahren hat.

Seit dem Weltfrauentag 2017 macht das kleine bronzene Mädchen mit den keck in die Hüften gestützten Händen Furore. Damals wurde das «Fearless Girl» direkt gegenüber dem legendären Wall-Street-Bullen im Bowling Green Park in Manhattan aufgestellt.

Hinter der Schlagzeilen-trächtigen Aktion stand sinnigerweise eine Grösse des New Yorker Finanz-Establishments – State Street, die weltgrösste Depotbank und führende Anbieterin von Indexfonds. Laut dem Konzern verkörpert das «furchtlose Mädchen» die Herausforderung des Status Quo im Finanzwesen. State Street hatte im Zuge der Kampagne rund 3'500 Firmen aufgerufen, den Frauenanteil in den Verwaltungsräten zu steigern.

Girl tourt um die Welt

Seither blickt die Statue auf eine bewegte Geschichte zurück. Ende 2018 wurde das Mädchen aus dem Angesicht des Bullen entfernt und an einen Platz vor der New Yorker Börse versetzt. Dies, nachdem die Schöpfer des «Charging Bull» protestiert und sogar eine Hundestatue aufgestellt hatten, die dem Mädchen ans Bein pinkelte.

State Street lässt derweil Kopien des Girls durch die Welt touren. Zum Weltfrauentag vom letzten März gastierte die Statue im Londoner Finanzdistrikt, um dort die Bankerinnen zur Karriere zu ermutigen. Nun wird das Mädchen bald in Zürich aufgestellt – ab nächstem Montag steht es in der Limmatstadt, wie State Street gegenüber finews.ch bestätigte.

Nicht draussen wie der «Böögg»

Während Zürcher Zünfter anlässlich des Sechseläutens um den brennenden «Böögg» galoppieren, wird das «fearless girl» für die breite Öffentlichkeit allerdings nicht zu sehen sein. Das Bronzemädchen wird in den Räumen von State Street Schweiz an der Zürcher Beethovenstrasse platziert – und nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, am Paradeplatz, dem Herzen des Finanzdistrikts in der Limmatstadt.

Dem Vernehmen nach wurden diverse Standorte in Zürich geprüft. In der Stadt, die auch schon einen Hafenkran an der Limmat und einen auf seinem Rüssel stehenden Elefanten am Paradeplatz willkommen hiess, erwies sich das aber offensichtlich als schwierig. Sowieso, heisst es seitens von State Street, dürfe die Kopie der Statue nicht direkt der Witterung ausgesetzt werden.

Noch manches im Argen

Etwas besser sichtbar wird die Statue in Lausanne sein, wo sie anlässlich des Vorsorge-Symposiums ab dem 15. Mai nochmals aufgestellt wird.

Der etwas verhalten anmutende Auftritt des «Fearless Girl» in Zürich passt zum Fakt, dass betreffend Frauenkarrieren im Swiss Banking noch manches im Argen liegt. Trotz jüngster Lichtblicke beträgt etwa der von Investoren wie State Street geforderte Frauenanteil in Verwaltungsräten hiesiger Banken nur knapp mehr als 20 Prozent.

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