Ertragsschwund, Kostendruck und der Aufstieg der Neo-Banken: Den alteingesessenen Retailbanken wird zunehmend das Wasser abgegraben, wie eine Studie belegt. Der Überlebenskampf geht los.

Retailbanken, die sich bezüglich Kosten, Ertrag und Digitalisierung nicht von der Konkurrenz absetzen können, werden in den kommenden Jahren in einen Überlebenskampf geraten. Das prophezeit das Beratungsunternehmen A.T. Kearney im «Retail Banking Radar 2019», einer jährlich durchgeführten Studie bei Schweizer und europäischen Banken.

Ein Fazit der Studie könnte die Schweizer Retailbanken in falscher Sicherheit wiegen. Diese schlagen sich tapfer, wie es heisst. Mit einer Cost-Income-Ratio von 58 Prozent halten sie sowohl Deutschland (69 Prozent) und Frankreich (70 Prozent) auf Abstand, liegen aber zwei Prozentpunkte hinter Grossbritannien (56 Prozent).

Konsolidierung nimmt Fahrt auf

Punkto Ertragskraft gelang es den Schweizer Instituten, die sinkende Zinsmarge durch höhere Kommissionserträge zu kompensieren. Doch im Schnitt ist das Ertragswachstum mit 0,4 Prozent auch im europäischen Vergleich schwach. Alles deute auf einen stärkeren Konkurrenzkampf hin, so A.T. Kearney und schliesst daraus: «Die Marktkonsolidierung nimmt Fahrt auf.»

Die Prognose: In den kommenden fünf Jahren werde jede zehnte Bank in Europa entweder verkauft oder fusioniert. Denn der Ertrag pro Kunde erodiert bei allen Instituten.

Verschärft haben den Konkurrenzkampf die Neo-Banken wie Revolut, Monzo oder N26. Die Kundenbasis dieser rein digitalen und mobilen Banken sei seit dem Jahr 2011 um über 15 Millionen angewachsen. 50 bis 85 Millionen weitere europäische Bankkunden würden in den kommenden fünf Jahren zu solchen Banken wechseln, so die Prognose.

Banking als Lifestyle

Der Transformationsdruck auf die traditionellen Institute steigt somit weiter. Vielfältige und neue Angebote seien vonnöten, um bestehen zu können, hiess es weiter. Banking müsse vermehrt zur Lifestyle-Plattform werden, auf der Finanzdienstleistungen mit anderen Aspekten des Lebens verknüpft würden.

A.T. Kearney ist dabei überzeugt, dass viele Banken ihre eigene Neo-Bank auf der grünen Wiese bauen würden - etwa so wie es die Bank Cler mit Zak getan hat.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel