Digitalisierungsgrad: UBS führt Rangliste erneut an
Eine neue Studie hat die Fortschritte der Schweizer Retailbanken beim Ausbau ihres Digitalangebots unter die Lupe genommen. Den höchsten Digitalisierungsgrad weist demnach erneut die einzig verbleibende Schweizer Grossbank auf.
Die Investitionen in Digitalisierung spielen bei den Banken der Schweiz im Privatkundengeschäft seit Jahren eine wichtige Rolle. Nun hat das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) in Zusammenarbeit mit dem Think Tank e.foresight der Swisscom erneut den Digitalisierungsgrad der Retail- und Neobanken unter die Lupe genommen. Insgesamt wurde das Angebot von 47 Instituten anhand einer Liste von 138 Kriterien bewertet. Dabei wurden je eine ungewichtete und eine gewichtete Rangliste erstellt, bei der gewissen Themen eine grössere Bedeutung zugemessen wurde.
In der seit 2020 jährlich vorgenommenen Bewertung hat erneut die UBS den Spitzenplatz inne. Nur 2023 wurde sie einmal von der Migros Bank verdrängt. Diese ist nun erneut auf den zweiten Rang.
Rangliste der digitalsten Retailbanken der Schweiz (linke Tabelle: ohne Gewichtung; rechts: gewichtete Rangliste; Grafik: IFZ)
Betrachtet man ausschliesslich die digitalen Funktionalitäten in den Bereichen E-Banking, Mobile Banking und Website, liegt die Migros Bank sogar weiterhin vor der UBS, heisst es in der Studie weiter.
Sowohl gewichtet als auch ungewichtet liegen die VZ Depotbank und PostFinance auf den Plätzen 3 und 4. «Besonders PostFinance verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Fortschritt», heisst es weiter. Die Credit Suisse, die 2024 noch Rang 4 belegt hatte, wurde nicht mehr berücksichtigt. Die BCV behauptet den fünften Rang.
Funktionsumfang erweitert
Von den 47 untersuchten Banken waren 35 bereits in der letzten Studie vertreten. Im Vergleich zu den früheren Ergebnissen hätten diese im Durchschnitt nun 9,38 Prozent mehr Funktionalitäten im Angebot. «28 der 35 untersuchten Banken haben sich gegenüber dem Vorjahr verbessert.»
Besonders stark sei in den «Einsatz von Technologien» investiert worden. Dazu zählt etwa auch der produktive Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI).
Auffällig sei, dass gerade die bereits führenden Banken die Funktionalitäten stärker ausgebaut haben. Jeweils mehr als zehn zusätzliche Funktionen haben Acrevis, VermögensZentrum, Migros Bank und UBS vorzuweisen. Die drei digital bereits führenden Institute hätten auch weiterhin am stärksten investiert.
Insgesamt habe sich die Verbreitung verschiedener digitaler Funktionen deutlich erhöht. Die Zahl der Banken, die Funktionen wie Instant Payments, KI, Multibanking, die personalisierte Anpassung von Menü und Oberfläche oder den Einsatz digitaler Sparregeln anbieten, sei jeweils gestiegen. Selten seien hingegen weiterhin Angebote wie Voicebot im Mobile Banking, Fraktionshandel von Aktien oder auch Social Trading.
Erhebliche Unterschiede
«Es bestehen nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen den Banken hinsichtlich der Abdeckung von Funktionen und dem digitalen Reifegrad», lautet das Fazit der Studienautoren.
Das zeige auch der Blick auf die Punktzahl bei der ungewichteten Auswertung. Bei einer maximal möglichen Punktzahl von 139 lag die Bandbreite der Ergebnisse zwischen 114,5 und nur 9,5 Punkten. 33 der untersuchten 47 Banken haben weniger als die Hälfte der Punkte der UBS erzielt.