Die von der Credit Suisse verwaltete Stiftung CSA hat nochmals rund eine halbe Milliarde Franken bei Schweizer Pensionskassen eingesammelt, wie finews.ch erfahren hat. Mit im Topf der Energie-Infrastruktur-Investorin sind auch Gelder von der Bankenkonkurrenz.

Nachdem die CSA mit anderen Ankeraktionären die Dekotierung des grössten Schweizer Versorgers Alpiq gegen den Widerstand von Hedgefonds durchgedrückt hat, verbucht die Anlagestiftung einen weiteren Erfolg: Die Energie-Infrastruktur-Investorin hat weitere 487 Millionen Franken von hiesigen Pensionskassen eingesammelt.

Mit entgegengenommenen Kapitalzusagen von 1,7 Milliarden Franken ist die CSA nach eigenen Angaben das grösste Anlagegefäss, das rein in hiesige Energie-Infrastruktur investiert. Bis auf weiteres ist die Stiftung nun für Zeichnungen geschlossen.

Volksvermögen in Versorgung

«Mit der aktuellen Kapitalerhöhung konnte CSA Energie-Infrastruktur Schweiz nun insgesamt mehr als 170 Schweizer Pensionskassen gewinnen», kommentiert Roland Dörig den Schritt gegenüber finews.ch. Der ehemalige Energie-Berater führt zusammen mit Dominik Bollier die für die Verwaltung der CSA-Stiftung zuständige Credit Suisse Energie Infrastructure Partners, eine auf den Energiesektor spezialisierte Investmentfirma der Grossbank in Zürich.

Zugang zum 2014 lancierten Vehikel erhalten lediglich Schweizer Pensionskassen. Schweizer Volksvermögen wird auf unbeschränkte Zeit in versorgungskritische Schweizer Energie-Infrastruktur investiert, so die Grundidee der CSA – in Wasserkraft, ins Hochspannungsnetz für Strom Swissgrid und in die Hochdruck-Gaspipeline Transitgas, die Nord- und Südeuropa miteinander verbindet.

Risiken glätten

Laut Dörig hilft der Fokus auf kritische Infrastruktur und Versorgungsnetze, ein konservatives Risikoprofil zu schaffen. Dies trotz der höchst volatilen Bewegungen am europäischen Strommarkt. Die Performance der CSA bleibt geheim; dem Fondsverwalter zufolge sind die Pensionskassen aber mit der Rendite «sehr zufrieden».

In der jüngsten Kapitalerhöhung kommt nun die Hälfte des Volumens von 40 neuen Investoren, was die Anzahl der in der CSA investierten Schweizer Pensionskassen auf 173 erhöht. Ein gutes Fünftel der Vorsorgewerke verwalten dabei die Renten von Banken und Versicherern – bei der mit der Credit Suisse verbandelten Stiftung investiert also auch die Konkurrenz.

Höchst einflussreich

Sinnigerweise hat die Grossbank UBS ungefähr zur gleichen Zeit wie die Credit Suisse die Beteiligungsgesellschaft UBS Clean Energy Infrastructure Switzerland lanciert, die letzten September ebenfalls 472 Millionen Franken bei Instutionellen eingesammelt hat. Der Fokus liegt hier aber auf Kraftwerken für die nachhaltige Energieproduktion sowie auf den Bereichen Versorgung und Entsorgung in der Schweiz.

Über die Anlagegefässe sind die beiden Grossbanken mittlerweile zu höchst einflussreichen Akteuren im Schweizer Energie-Business aufgestiegen.

Wohlgemerkt: Beim CS-Fondsverwalter Energie Infrastructure Partners schaut das rund 35-köpfige Team von Dörig längst über die Landesgrenzen hinaus. Der Fonds CS Energy Infrastructure Europe 1 investiert institutionelle Gelder in Energie-Infrastruktur in ganz Europa.

Fühler bis nach Asien ausgestreckt

2016 etwa beteiligten sich die Schweizer am Bau des grössten Windparks Europas in Norwegen, mit Statkraft als Hauptaktionärin – dabei handelt es sich um die staatliche Energieversorgerin des skandinavischen Landes, das wiederum über seinen Staatsfonds Norges Bank Investment Management (NBIM) zu den grössten Eignern der CS zählt.

Auch ausserhalb des Kontinents baut die CS-Fondsfirma an einer «Pipeline» von Beteiligungen – so in Asien, Lateinamerika und den USA. Marktschätzungen zufolge dürfte das investierbare Volumen ausserhalb der Schweiz eine weitere Milliarde Franken betragen. Mittel genug, um auch in Schwellenländern zu heimlichen «Strombaronen» aufzusteigen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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