Eine Beteiligungsfirma der UBS pumpt hierzulande erneut Hunderte Millionen Franken in erneuerbare Energie. Derweil gibt eine Investorin aus dem Umfeld der Credit Suisse beim grössten Versorger den Ton an.

Der Fondsarm der UBS hat zusammen mit der Investmentfirma Fontavis und dem genossenschaftlichen Versicherer Mobiliar 472 Millionen Franken bei Schweizer Pensionkassen und Institutionellen aufgenommen. Dies ging aus einer Mitteilung der Grossbank vom Mittwoch hervor.

Mit dem Geldern wird die Beteiligungsgesellschaft UBS Clean Energy Infrastructure Switzerland 2 alimentiert, die zweite Auflage eines Angebots, das 2013 ein Novum am Finanzplatz war. Die Anlagelösung bietet Profiinvestoren Zugang zu Kraftwerken für die nachhaltige Energieproduktion – etwa Biomasse, Wasserkraft, Solarthermie und Photovoltaik –, sowie zu den Bereichen Versorgung und Entsorgung in der Schweiz.

Fast die Hälfte der Gelder schon platziert

Nachdem das vor sechs Jahren lancierte Portfolio geschlossen wurde, haben sich nun 44 institutionelle Investoren für die zweite Tranche gemeldet. 42 Prozent des Zeichnungsvolumens sind bereits in fünf Anlage-Gesellschaften platziert. Mit dem frischen Kapital wird das Portefeuille in den nächsten Jahren ausgebaut, wie es weiter hiess.

Während die hiesigen Versorger in einer Strukturkrise stecken und kaum Geld für grosse Investitionen aufwerfen können, werden Schweizer Pensionskassen und mit ihnen die beiden Grossbanken immer mehr zu Strombaronen: Beim grössten Schweizer Stromlieferanten Alpiq gibt mittlerweile die Investorin CSA Energie-Infrastruktur Schweiz (CSA) den Ton an, von der verschiedene Fäden zur Grossbank Credit Suisse (CS) führen.

Die CSA ist 2014 gestartet, konzentriert sich im Gegensatz zum UBS-Produkt auf traditionelle Energieträger und insbesondere auf die Wasserkraft. Die CSA fand noch mehr Zuspruch bei Institutionellen, brachte sie es doch bereits 2017 auf ein Investitionsvolumen von insgesamt 1,2 Milliarden Franken. Für die Pensionskassen ist dabei der Fall klar: Sie werden vom Versprechen angelockt, im anhaltenden Tiefzinsumfeld regelmässige Cashflows auf der Energie-Infrastruktur zu erzielen.

Angriff des Aktivisten

Allerdings werden die Vorsorgewerke damit bedeutende Akteure in einem Feld, indem es letztlich um die Versorgungssicherheit geht und das deshalb hochpolitisch ist. Die UBS wies am Mittwoch selber darauf hin, dass die Investments eine «grosse volkswirtschaftliche Bedeutung» haben.

Gleichzeitig machen sich auch die Unwägbarkeiten des Energiesektors bemerkbar. So ist die CSA bei Alpiq mit einer Aktionärsrevolte konfrontiert, bei welcher der in der hiesigen Finanzbranche gefürchtete Aktivist Eric Knight die Feder führt.

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