Seit der Finanzkrise von 2008 befinden sich die Zinsen in der Schweiz im Sinkflug. Trotzdem sparen die Leute immer weiter – und vergeben damit Milliarden. 

Noch nie hatte der Durchschnittsschweizer so viel Bargeld auf der hohen Kante wie Ende 2019: 98'000 Franken waren es pro Kopf, verteilt auf Privat-, Kontokorrent-, Festgeld- und Sparkonten, wie Savedo, eine Anbieterin von Sparlösungen, in einer Studie zum Thema schreibt. 

Diesen Geldschatz lassen sich die Sparer einiges kosten. Da die Zinsen seit dem Ausbruch der Finanzkrise von 2008 stetig gesunken sind, bekamen die Schweizer Sparer 2019 im Durchschnitt nur noch 90 Franken Zinsen. 2008 waren es noch 740 Franken, wie Savedo ausgerechnet hat. 

Keine Besserung in Sicht

Verglichen mit dem Zinsniveau von 2008 ist den Sparern insgesamt mehr als 40 Milliarden Franken entgangen. Da die Zentralbanken auf der ganzen Welt den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie mit zusätzlicher Liquidität begegnen, ist bis auf weiteres zudem keine Besserung in Sicht.

«Sparer müssen sich darauf einstellen, dass das Niedrigzinsumfeld weiter anhalten wird», sagt Thomas von Hohenhau, der Schweiz-Chef des Fintechs Deposit Solutions, welches die Savedo-Plattform betreibt. «Hinter uns liegt bereits ein Jahrzehnt jenseits der Norm. Der Niedrigzins hat ein tiefes Loch in die Taschen der Schweizer gerissen. Ihr Einlagenvermögen steigt Jahr für Jahr, obwohl die Rendite schon lange nicht mehr stimmt.»

savedo zinsen 500

Die steigenden Barvermögen – in den letzten zehn Jahren haben diese um 42 Prozent zugelegt – weisen darauf hin, dass Kunden das Vertrauen in andere Finanzprodukte immer noch nicht vollständig zurückgewonnen haben. Lieber lassen sie das Geld zu tiefen Zinsen auf dem Konto liegen, als es in lukrativere Produkte zu stecken, die zugleich höhere Risiken bereithalten. 

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