Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt im Korruptionsskandal um Kredite der Credit Suisse an Mosambik wegen Geldwäscherei.

Die Bundesanwaltschaft hat ein Strafverfahren wegen Verdachts auf Geldwäscherei eröffnet, um mehr Licht in den Korruptionsskandal rund um die Milliardenkredite der Credit Suisse (CS) an das südostafrikanische Land Mosambik zu bringen.

Die «Neue Zürcher Zeitung» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete am Freitag, das Strafverfahren werde zunächst gegen Unbekannt geführt. Die Strafanzeige hatte die Schweizer Nicht-Regierungs-Organisation Public Eye im April vor einem Jahr eingereicht.

Anhaltender Rechtsstreit

Im dem 2015 publik gewordenen Fall geht es um Kredite der CS und weiteren Banken im Wert von mehr als 2 Milliarden Dollar, die Mosambik gewährt wurden. Die Regierung hatte Teile dieser Gelder den bestehenden Gläubigern wie auch dem Internationalen Währungsfonds verheimlicht. So flossen die Mittel direkt auf Konten einer Schiffswerft in Abu Dhabi, die vom franko-libanesischen Milliardär Iskandar Safa kontrolliert wird.

Mosambik bezog maritime Ausrüstung von Safa, unter anderem eine Fangflotte für Thunfische, konnte jedoch die Kredite später nicht zurückzahlen. Mehr als 200 Millionen Dollar verschwanden in den Taschen von drei damaligen CS-Mitarbeitern, Regierungsmitgliedern Mosambiks und Mitarbeitern von Safa.

Insofern steht die CS in einem anhaltenden Rechtsstreit mit Mosambik. Die britische Finanzaufsicht und die Finma untersuchen den Fall bereits. In den USA stehen die drei früheren  CS-Mitarbeiter unter Anklage.

Strafanzeige und Verdachtsmeldungen

Nun hat sich auch die Bundesanwaltschaft in den Fall eingeschaltet. Sie startete ihre Untersuchung bereits im vergangenen Februar nach einer Strafanzeige. Laut Bundesanwaltschaft hätten neben der Strafanzeige auch Verdachtsmeldungen der Meldestelle für Geldwäscherei sowie ein Rechtshilfegesuch aus Mosambik zum Entscheid beigetragen, so die «NZZ».

Die CS nahm keine Stellung zur Strafuntersuchung. Sie kooperiere mit allen involvierten Behörden, liess sie schon früher verlauten.

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