Im vergangenen April trat er an, um der Börse im Kampf gegen Insiderhandel mehr Biss zu verleihen. Nun muss er schon wieder gehen, wie Recherchen von finews.ch zeigen.

Jared Bibler hatte den Posten als Leiter Aufsicht und Sanktionen (Surveillance & Enforcement) bei der SIX letzten April übernommen. Weniger als acht Monate später ist er den Job schon wieder los, wie finews.ch von Kennern der Vorgänge bei der Schweizer Börse erfahren hat. Die SIX hat den Abgang gegenüber finews.ch am Mittwoch bestätigt.

Nicht nur die kurze Amtsdauer erstaunen an der Personalie Bibler. Der Absolvent der rennomierten US-Universität MIT und frühere Forensiker hatte sich bei den Aufräumarbeiten am isländischen Finanzplatz einen Namen gemacht, wo es während der Finanzkrise zu spektakulären Bankenpleiten gekommen war.

Hartnäckiger Spürhund

Bibler, ein gebürtiger Amerikaner, hält selber die isländische Staatsbürgerschaft.

Wie die Agentur «Bloomberg» über Bibler schrieb, besitzt dieser einen besonderen Jagdinstinkt, wenn es darum geht, Unregelmässigkeiten auf die Spur zu kommen.

Entsprechend war von ihm erwartet worden, dass er dem Vorgehen der Börse etwa gegen Insiderhandel mehr Biss verleihen würde. In seine Zeit bei der SIX fielen die Ermittlungen rund um den Firmensanierer Hans Ziegler, welche später die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) auf den Plan riefen.

Gekündigter meldet sich zu Wort

Bibler selber zeigt sich verwundert über den Entscheid seiner früheren Arbeitgeberin. «Ich habe mein Bestes gegeben und ich bedaure es, dass die SIX sich entschieden hat, meinen Vertrag zu künden», sagte er auf Anfrage von finews.ch. 

Die SIX wollte die Hintergründe des Abgangs nicht weiter kommentieren. 

Noch ist nicht ersichtlich, wer den Isländer ersetzen wird. Corinne Riguzzi, die Leiterin SIX Exchange Regulation, füllt Biblers Rolle nun interimistisch, wie aus dem Organigramm der Börse hervorgeht.

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