Die Finma geht rigoros gegen Fehlverhalten an der Börse vor: Sie spricht gegen einen prominenten Insiderhändler eine Millionenbusse aus und zieht einer Effektenhändlerin den Stecker.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat zwei voneinander unabhängige Enforcementverfahren abgeschlossen. Dabei sei es um Marktmissbrauch gegangen, teilte die Finma am Freitag mit. Die Finma nennt zwar keine Namen, gut unterrichteten Kreisen zufolge bezieht sich aber das erste Verfahren auf den Profi-Verwaltungsrat Hans Ziegler (Bild, Quelle: Keystone)

Hans Ziegler

Wie im November bekannt geworden war, hatte die Bundesanwaltschaft ein Verfahren gegen den schillernden Multi-Verwaltungsrat und Sanierer eröffnet. Die Finma hatte dieses nach ersten Ermittlungen angestossen. Sie zieht nun beim 65-jährigen Ziegler 1,4 Millionen Franken ein.

Mit Optionen auf Kursbewegungen gesetzt

Ziegler habe sich in elf verschiedenen Fällen bei sechs Unternehmen des Insiderhandels schuldig gemacht. Er habe wiederholt und systematisch Informationen aus den Unternehmen, in denen er als Organ tätig war, benutzt, um von den zu erwartenden Kursbewegungen zu profitieren.

Ziegler habe dabei Optionen teilweise für «Long»-Positionen eingesetzt, in einem Fall habe er auch eine «Short»-Strategie verfolgt. Ziegler war unter anderem Verwaltungsrat von Charles Vögele, OC Oerlikon und Schmolz+Bickenbach gewesen.

Eigenhandel mit Strategie Marktmanipulation

Im zweiten Fall ging die Finma gegen eine nicht namentlich genannte Effektenhändlerin wegen Marktmanipulation vor. Auch hier zieht sie Gewinne in Millionenhöhe ein. Die Händler belegt die Finma mit langjährigen Tätigkeits- und Berufsverboten. Die kleine Gesellschaft habe Eigenhandel betrieben und dabei die Kurse zahlreicher Schweizer Blue-Chip-Aktien manipuliert.

Die Händler seien so vorgegangen, dass sie eine Vielzahl von grossen Aufträgen zwar im Orderbuch erfasst, diese aber mehrheitlich nie ausgeführt hätten.

Die Finma hat bereits im Jahr 2015 die Liquidation der Gesellschaft angeordnet. Wie hoch die Busse respektive die Gewinneinziehung sein werde, lasse sich erst nach Abschluss der Liquidation bestimmen.

Bei einem der Händler zieht die Finma überdies Dividenden- und Bonus-Zahlungen in der Höhe von rund 200'000 Franken ein.

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