«Finanzbranche sollte sich Vorbild an der Luxusindustrie nehmen»
Pierre Brunel, CEO von Aon Switzerland, lässt sich von Rankings nicht beeindrucken. Die Tatsache, dass Aon die Liste der weltweit grössten Rückversicherungsmakler auf der Grundlage der Einnahmen im Jahr 2024 ziert, will er nicht überbewertet wissen. «Das ehrt uns. Aber nimmt man einen anderen Benchmark, sieht die Rangliste vielleicht wieder ganz anders aus», wendet er ein.
Auch die Meldung, dass Aon jüngst einen 2,7-Milliarden-Dollar-Deal abschloss, um die Mehrheit des NFP-Wohltätigkeitsgeschäfts zu veräussern, kommentiert er nicht gross. «Das tangiert das Schweizer Geschäft nicht», sagt er.
Die beiden grundlegenden Fragen von Unternehmen
Solche Meldungen sind vielleicht was für die Galerie. Doch hausieren damit tut Brunel nicht. Sein Fokus ist auf den Kundenservice gerichtet. «Der Zollstreit fordert uns alle. Unsere Kunden erwarten Expertise», sagt er. In diesem komplexen und unsicheren Umfeld suchen Unternehmen Antworten auf zwei grundlegende Fragen:
- Wie schütze ich meine Organisation vor Risiken und Volatilität?
- Wie entwickle ich das Potenzial meiner Mitarbeitenden weiter?
Aon unterstützt seine Kunden in der Schweiz dabei, diese Herausforderungen zu meistern – mit Expertise im Risikomanagement und Lösungen zur Förderung des Humankapitals.
Prämien sind unter Druck geraten
Aon zählt zu den international führenden Beratungsunternehmen in den Bereichen Versicherungs- und Rückversicherungsmaklerdienste sowie Vermögens- und Investmentlösungen. In der Schweiz ist das Unternehmen seit 50 Jahren an zehn Standorten präsent und zählt rund 400 Mitarbeitende, rund 35 Prozent davon sind maximal 35 Jahre alt.
Brunel legt gossen Wert darauf, junge Fachkräfte früh einzubinden und mit Führungsfunktionen zu betrauen. «Sie sind unsere Zukunft. Sie sollen uns herausfordern, unsere Arbeit noch besser zu machen», betont er.
Und besser, so betont Brunel, will er unbedingt werden. «Die Prämien sind bei allen unter Druck geraten und dies nicht erst seit dem Zollstreit. Wer heute am Markt erfolgreich sein will, muss besser sein als andere», sagt er.
Gewichtung neu justieren
Dabei nimmt sich Brunel eine andere Branche zum Vorbild: «Die Finanzindustrie sollte sich an der Luxusindustrie orientieren. Dort ist exzellenter Service selbstverständlich.»
Nur mit gutem Service allein ist es allerdings nicht getan, das weiss auch Brunel. 60 Prozent des Geschäftes macht heute der Bereich Risikoberatung aus, 40 Prozent der Bereich Vermögens- und Investmentlösungen. In Letzterem sieht Brunel noch ein grosses Potenzial, insbesondere im Schweizer Markt. «Das wird eine Herausforderung», sagt er – und genau diese nimmt er gerne an.















