Christian Staub verlässt den Asset Manager Blackrock. Er steigt die Karriereleiter weiter auf und übernimmt einen Topjob bei einem Blackrock-Konkurrenten, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben.

Der Asset Manager Blackrock verliert seinen Schweizer Länderchef Christian Staub. Staub verlasse Blackrock per sofort, bestätigte am Donnerstag eine Sprecherin Recherchen von finews.ch.

Staub steigt eine Stufe höher: Er wechselt zu einem Konkurrenten und wird Europachef von Fidelity International. Der Asset-Manager verwaltet in Kontinentaluropa rund 120 Milliarden Dollar Kundengelder. Fidelity International umfasst das Geschäft des Vermögensverwalters ausserhalb der USA, also neben Europa auch Lateinamerika, Asien-Pazifik und den Nahen Osten.

Ein geordneter Abgang

Das Europa-Geschäft macht dabei weitaus den grössten Anteil aus. Weltweit verwaltet Fidelity über 2,1 Billionen Dollar und ist damit der grösste rein aktive Asset Manager der Welt. Fidelity gab zu Staubs Engagement vorerst keinen Kommentar ab. In einer später verschickten Mitteilung hiess es, Staub werde seine Tätigkeit bei Fidelity im kommenden August aufnehmen und in Luxemburg tätig sein.

Blackrock ist der grösste Asset Manager der Welt und das ETF-Geschäft mit Ishares ist neben den aktiv gemanagten Mandaten und Fonds sowie dem Risikomanagement-Tool Aladdin ein Hauptpfeiler im von Larry Fink gegründeten und geführten Unternehmen.

Staubs Abgang sind offenbar keine Dissonanzen bei Blackrock vorangegangen – dennoch ist sein Abgang ein herber Verlust. Staub soll mit einem sehr guten Angebot zu Fidelity gelockt worden sein. Er war im Sommer 2014 zu Blackrock gestossen – als Nachfolger von Martin Gut, der den US-Asset-Manager Ende 2013 Knall auf Fall verlassen musste.

Hervorragender Ruf als Manager

Staub geniesst auf dem Schweizer Finanzplatz einen hervorragenden Ruf als Manager. Bei seinem Antritt vor gut vier Jahren übergab ihm sein damaliger Vorgesetzter Dave Blumer, Blackrocks Europa-Chef, auch die Verantwortung für Deutschland, Österreich und Osteuropa. Damit leitete er die Büros in Zürich, Genf, Frankfurt, München, Wien, Warschau und Bratislava.

Im vergangenen Sommer legte ihm Blackrock zudem die Leitung des institutionellen Geschäftes für Kontinentaleuropa in die Hände. Im Gegenzug gab Staub die Leitung für Deutschland, Österreich und Osteuropa an Dirk Schmitz in Frankfurt ab.

Neue Chefin 

Staub ist insofern für die höheren Weihen bei Fidelity bestens gerüstet. Seine Laufbahn startete er 1996 als Analyst und Händler bei der UBS in Hongkong und Singapur. Staub hat ein MBA der Harvard Business School sowie einen einen Master der Universität St. Gallen.

Im vergangenen September hatte Staub eine Chefin erhalten: Rachel Lord übernahm die Leitung des EMEA-Geschäftes von Dave Blumer, der zum globalen Leiter Alternatives aufstieg.

Michael Burch

Bei Blackrock in Zürich übernimmt nun COO Michael Burch (Bild oben) Staubs Aufgaben – allerdings ist die Leitung nur interimistisch. Patrick Liedtke wird das Geschäft mit institutionellen Kunden zusätzlich zu seinen Aufgaben als Leiter des europäischen Versicherungsgeschäftes übernehmen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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