Im dritten Teil der finews.ch-Sommerserie berichtet ein Fondsmanager aus Linlithgow. Er fragt sich, wann und ob in Zukunft irgendwo eine Tafel angebracht sein wird, die darauf hinweist, wo einst Schottlands letzte Benzin-Zapfsäule stand. Und er findet, dass wir schon immer in einer Welt des Wandels gelebt hätten.

Von Douglas Scott, Co-Manager des Aegon Global Equity Income Fund

Schaue ich (Bild unten) aus dem Fenster, regnet es nicht, aber es ist Sommerzeit in Schottland, was bedeutet, dass es wahrscheinlich bald regnen wird. Vier Jahreszeiten an einem Tag zu bestimmten Zeiten des Jahres sind hier nicht ungewöhnlich!

Ich steige in mein Auto für eine etwas ruhigere Fahrt zur Arbeit als in den vergangenen Jahren, zunächst durch die Stadt Linlithgow. An der Hauptstrasse fahre ich an einer Gedenktafel vorbei, die besagt, dass hier 1919 die erste Benzinpumpe Schottlands in einer Garage installiert wurde. Man fragt sich, wann und ob in Zukunft irgendwo anders eine Tafel angebracht sein wird, die darauf hinweist, wo einst Schottlands letzte Zapfsäule stand!

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Linlithgow ist reich an mittelalterlicher Geschichte, im Mittelalter entwickelte es sich als königliche Residenz für schottische Könige mit einem Palast auf einem erhöhten Hügel neben einem See. Jetzt ist die Stadt Wohnsitz für Glasgow- und Edinburgh-Pendler, oder – wie sie jetzt genannt werden – für diejenigen, die von zu Hause aus arbeiten.

Von den Engländern angegriffen

Ich komme an dem Palast vorbei, der von den Engländern angegriffen und später in Brand gesetzt wurde, aber 600 Jahre später immer noch steht. Nur ein paar Meter weiter befindet sich ein von Coca Cola betriebener Costa Coffee Shop, ein relativer Neuzugang in der Royal Burgh, aber nicht in der Welt der Globalisierung.

Auf der anderen Seite der Hauptstrasse verläuft der Union Canal. Der Kanal wurde vor fast 200 Jahren eröffnet, um Waren und Güter, insbesondere Kohle, in die schottische Hauptstadt zu bringen. Wer sich heute dort fortbewegen möchte, kann dies mit dem Fahrrad oder zu Fuss tun.

Welt des Wandels

Es heisst oft: Wir leben heute in einer Welt des Wandels, aber wir haben schon immer in einer Welt des Wandels gelebt. Unternehmen, die mit diesen Veränderungen mitgehen, werden weiterhin überleben und erfolgreich sein. Leider wird der grösste Teil dieses Wandels für Schottland von Unternehmen aus anderen Ländern vorangetrieben.

Schneider Electric zum Beispiel, ein multinationales Unternehmen mit Sitz in Frankreich, wird diesen Wandel unterstützen, indem es Energie- und digitale Automatisierungslösungen für Effizienz und Nachhaltigkeit anbietet. Simplo Technology ist ein taiwanesisches Technologieunternehmen, das für die Herstellung von Batterien für Smartphones, Tablets und Notebooks bekannt ist.

Lokale Entscheidungen

Sie sind weltweit führend in diesem Bereich und beliefern viele grosse Marken, darunter auch Apple. Ein weiteres Unternehmen, Cincinnati Financial, hat seine Dividende 60 Jahre in Folge erhöht. Eine konsequente Investitionspolitik und lokale Entscheidungsfindung haben ihnen geholfen, zu überleben und zu wachsen.

 

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