Dies ist das Finanzwort des Jahres

«KI-Fieber» ist das Finanzwort des Jahres. Die Wahl fand unter der Federführung von LLB Schweiz und finews.ch statt.

Mit der Wahl würdigt die Jury einen Begriff, der 2025 wie kaum ein anderer für die Entwicklung auf dem Finanzplatz Schweiz steht.

Das Finanzwort des Jahres wurde aus rund 250 eingesandten Publikumsvorschlägen von einer fünfköpfigen Jury ausgewählt. Sie besteht aus René Zwicky, CEO LLB Schweiz, Prof. Dr. Gabriela Nagel, Professorin für Financial Management und Leiterin Institut für Financial Management an der ZHAW, Dr. Martin Hess, Chief Economist Schweizerische Bankiervereinigung, Dr. Lena-Lisa Wüstendörfer, Music Director Swiss Orchestra und Artistic Director Andermatt Music und Dominik Buholzer, CEO und Chefredaktor von finews.ch.

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Die Jury (von links): Lena-Lisa Wüstendörfer, René Zwicky, Dominik Buholzer, Gabriela Nagel und Martin Hess. (Bild: zVg)

Ausschlaggebend für die Wahl waren die fachliche Bedeutung, Aktualität, sprachliche Prägnanz und Zukunftsorientierung. «KI-Fieber» überzeugte die Jury, weil der Begriff die Stimmungslage in der Branche präzise auf den Punkt bringt: grosse Erwartungen, enormer technischer Fortschritt, aber auch Unsicherheiten hinsichtlich Governance, Datensicherheit und Risiken. 

In Rekordzeit zum Wettbewerbsfaktor entwickelt

Der Begriff «KI-Fieber» beschreibt die enorme Dynamik, die Künstliche Intelligenz (KI) in der Finanzindustrie ausgelöst hat: einen Mix aus Euphorie, Innovationsdruck und tiefgreifenden strukturellen Veränderungen. Ob Portfoliooptimierung, Kreditvergabe, Compliance, Betrugserkennung oder Kundeninteraktion: KI hat sich in Rekordzeit von einem Zukunftstrend zu einem operativen Wettbewerbsfaktor entwickelt. Gleichzeitig löst die Technologie in diesem Jahr verstärkte gesellschaftliche, ethische und regulatorische Diskussionen aus, die weit über die Branche hinausreichen. 

Mit der Wahl unterstreicht die Jury, dass die Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz längst nicht mehr optional ist. «KI-Fieber» steht für den Transformationsdruck, der auf allen Ebenen spürbar ist: von der Modernisierung veralteter IT-Architekturen über die Anpassung von Geschäftsmodellen bis hin zur Frage, wie weit Automatisierung im Banking gehen kann, ohne die Kundenbeziehung zu entkernen.  

Gold und Tokenisierung ebenfalls vorne mit dabei

Populär waren auch Ideen mit Bezug zu Gold. Auch die Tokenisierung wurde öfters erwähnt oder die Strafzölle. Alle relevanten Kriterien konnte aus Sicht der Jury aber nur «KI-Fieber» erfüllen. 

CS-Integration kaum mehr ein Thema

Die Too-Big-To-Fail-Thematik und mit ihr die Eigenkapitalregelung sowie der AT1-Rechtsstreit genierten beim Publikum hingegen sehr wenige Vorschläge, ebenso wenig die technischen Vorschriften von Basel III.