UBS: Boom bei den Milliardären stellt globale Finanzwelt neu auf

Das weltweite Vermögen der Milliardäre stieg in diesem Jahr auf 15,8 Billionen Dollar. 196 Selfmade-Milliardäre allein erschufen durch mutige unternehmerische Initiativen in Bereichen wie Technologie, Industrie und Energie-Infrastruktur zusätzliche 386,5 Milliarden Dollar.

Die Zahl der Milliardäre wuchs um 8,8 Prozent auf nahezu dreitausend Personen. Das ist einer der höchsten Werte in der Geschichte des «Billionaire Ambitions Report 2025».

Struktureller Wandel wirkt jahrzehntelang

Nach Schätzungen der Bank dürften bis ins Jahr 2040 weltweit rund 6,9 Billionen Dollar vererbt werden; mindestens 5,9 Billionen davon gehen direkt an Nachkommen oder überlebende Ehepartner.

Die Autoren betonen, dass die gleichzeitige Zunahme von unternehmerisch geschaffenem Vermögen und grossen Erbschaften die Grundpfeiler von Vermögensverwaltung, Governance und Anlageallokation verschiebt.

Wie Benjamin Cavalli, Head Strategic Clients & Global Connectivity bei UBS Global Wealth Management, sagt, «prägt der Aufstieg einer neuen Generation von Vermögensschöpfern und Erben die globale Landschaft nachhaltig».

Beschleunigung des grossen Vermögenstransfers

Ein beispielloser Vermögenswechsel malt die Welt der Milliardäre neu: Im Jahr 2025 erbten 91 Personen insgesamt 297,8 Milliarden Dollar, was einem Anstieg um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die generationenübergreifenden Vermögen summieren sich damit auf 4,7 Billionen Dollar.

Die Zahl der Milliardäre in dritter Generation stieg um 12,3 Prozent; in vierter Generation und darüber hinaus um 10 Prozent. Alte Dynastien gewinnen damit weiter an Bedeutung.

Frauen lassen Männer hinter sich

Milliardärinnen haben die Männer beim Vermögenswachstum nun im vierten Jahr in Folge übertroffen.

Ihr durchschnittliches Vermögen erhöhte sich 2025 um 8,4 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar, verglichen mit einem Plus von 3,2 Prozent bei den Männern. Darin äussert sich eine bemerkenswerte Zunahme an finanzieller Macht und Entscheidungskompetenz.

Neue Prioritäten und globale Mobilität

Milliardärsfamilien agieren zunehmend global – geografisch wie strategisch. Mehr als ein Drittel ist mindestens einmal umgezogen, um Lebensqualität, Steuersituation oder die Verwundbarkeit gegenüber geopolitischen Risiken zu optimieren.

Mit dieser wachsenden Mobilität nehmen laut UBS die rechtlichen, kulturellen und finanziellen Herausforderungen über Grenzen hinweg deutlich zu.

Eigene Ambitionen: Nächste Generation rückt nach

Mehr als acht von zehn Milliardären wünschen sich, dass ihre Kinder unabhängig erfolgreich werden. Über zwei Drittel hoffen, dass die Erben eigenen Interessen folgen und nicht bloss das Familienimperium ausbauen.

43 Prozent bevorzugen die Übertragung der Familiengeschäfte an die nächste Generation, wobei allerdings junge Entscheider deutlich mehr Wert auf Innovation, Lebensstil und Impact Investing legen.

Anlagestrategien in unsicheren Zeiten

Trotz schwankender Märkte bleibt Nordamerika für 63 Prozent der Befragten die bevorzugte Anlageregion, gefolgt von Westeuropa und dem Grossraum China.

Milliardäre wollen ihre Engagements in Aktien aus Schwellenländern sowie in Private Equity, Hedgefonds und Infrastruktur ausbauen. Dies trotz Sorgen über Zölle, geopolitische Konflikte und politische Unsicherheit.

Transformation bewegt Märkte

Die beispiellose Ausweitung und Umverteilung von Milliardärsvermögen wird internationale Finanzmärkte, Kapitalströme und strategisches Anlageverhalten weiter prägen.

Für Wealth Manager und Regulatoren wird es entscheidend, die Ambitionen der neuen Generation zu verstehen. Denn sie beeinflussen auch, wohin sich die globale Finanzwelt bewegt.