3. Pinot noir Auvernier 2018, Domaine de la Maison Carrée, Auvernier NE

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Die Weine des seit knapp zehn Jahren biodynamisch-arbeitenden Spitzenweinguts gehören zu den begehrtesten der Schweiz. Zu Recht: Sie zeichnen sich durch eine innere Spannung, Reichhaltigkeit, Finesse und Eleganz aus, wie auch der Jahrgang 2018 beweist.

Es dürfte sich lohnen, sich bei einem Händler auf die Warteliste setzen zu lassen, zumal die Preise trotz der hohen Nachfrage mehr als vernünftig geblieben sind. Preis: 29.90 Franken.

4. Riesling trocken 2019, Weingut Christmann, Pfalz (Deutschland)

Stefan und Sophie Christmann vom gleinachmigen Weingut1

Das ist «nur» ein spontan vergorener Gutswein. Mehr Wein für so wenig Geld ist nicht möglich, schlicht und ergreifend ein unschlagbares Genuss-/Preis-Verhältnis.

Der delikate Riesling ist klar wie Bergwasser, aromatisch durch eine schöne Frucht und leicht mineralische Noten geprägt, im Gaumen konsequent trocken, leichtfüssig, frisch, animierend, mittlere Länge. Preis: 17.80 Franken.

5. Grüner Veltliner Federspiel im Weingebirge 2019, Weingut Nikolaihof, Wachau (Österreich)

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Der biodynamische Vorzeigebetrieb hat mit dieser Philosophie bereits 1971 begonnen, als noch niemand davon gesprochen hat. Im Gegensatz zu vielen Weinen aus diesem Anbaugebiet werden nie opulente, alkoholreiche Crus gekeltert, sondern reintönige, geradlinige, dichte Gewächse, die teilweise mehrere Jahre auf der Feinhefe lagern.

Wer einen leichten und würzigen Apérowein sucht, ist mit diesem Grünen Veltliner bestens bedient. Preis: 19.90 Franken.

6. Château Pontet-Canet 2014, Pauillac, Bordeaux (Frankreich)

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Das berühmte Anbaugebiet an der französischen Atlantikküste ist nicht gerade für eine Vorbild-Funktion in Sachen Bio bekannt. Da besteht noch Aufholbedarf. Dies gilt freilich nicht für das Château Pontet-Canet, einem Pionier für Biodynamie im Médoc.

Angesichts der grossartigen Qualitäten in den letzten Jahren sind auch die Preise des 5ième Grand Cru classé in die Höhe geklettert. So macht es Sinn, auf einen nicht ganz so hoch gelobten Jahrgang auszuweichen wie 2014. Trotzdem handelt es um einen klassischen Pauillac mit vielschichtiger Aromatik, Kraft, Konzentration und Noblesse. Preis: 104 Franken.


 Peter Keller ist Weinakademiker und auch Weinredaktor der «NZZ am Sonntag».