Lead26: Künstliche Intelligenz für besseres Asset Management
Die Schweiz ist bekannt für ihre Unternehmer-Tradition, die seit Jahrhunderten für Spitzenleistungen in Innovation und Technologie steht. Schweizer Firmen stehen weltweit für Qualität – ein Erfolg, der auf beständigen Werten und auf der Fähigkeit beruht, sich frühzeitig auf künftige Bedürfnisse einzustellen. Pictet Asset Management (Pictet AM), eine der vier Geschäftsbereiche der 220-jährigen Pictet-Gruppe, verkörpert dieses Prinzip exemplarisch.
«Organisationen müssen kontinuierlich Erneuerung und kulturelle Dynamik ermöglichen, um zukunftsfähig zu bleiben», sagt Laurent Gaye, Chief Technology and Operations Officer bei Pictet AM. Seine Einsichten teilt er am Anlass LEAD26, der Konferenz für die nächste Generation von Führungskräften, die am 19. November in Zürich stattfindet.
Eine Tradition von Innovation und Anpassungsfähigkeit
«Unser Anspruch an beständige Qualität zeigt sich darin, dass überdurchschnittliche Anlageergebnisse und herausragende Kundenerlebnisse zu den zentralen Werten von Pictet gehören. Jede Generation von Führungspersönlichkeiten definiert neu, wie sich diese Werte in unserem Geschäft manifestieren», erklärt Gaye.
Während viele etablierte Unternehmen unter starren Strukturen leiden, die Innovation und Flexibilität eher als Schlagworte behandeln, verfolgt Pictet AM einen unternehmerischen Ansatz. Inspiriert von der Technologiebranche und geprägt von der kontrollierten Risikobereitschaft eines Investmenthauses. Auf diese Weise will das Unternehmen sich rasch an ein neues operatives Paradigma anpassen. Generative und agentenbasierte KI-Plattformen werden dabei eine zentrale Rolle spielen.
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*** LEAD26: Leading with Clarity in Complexity *** Einmal jährlich bringt LEAD26 über 500 Führungskräfte und Fachleute aus verschiedensten Branchen im Kongresshaus Zürich zusammen. Seit mehr als zehn Jahren dient die Konferenz als Plattform für echten Austausch auf Augenhöhe – geprägt von inspirierenden Inhalten, persönlichen Begegnungen und einem starken Netzwerk, das weit über den Anlass hinausreicht. Mehrere prominente Referentinnen und Referenten aus der Finanzindustrie werden dabei auftreten. Laurent Gaye von Pictet AM spricht über das Thema: «The Future-Ready Organisation: Enabling Continuous Reinvention and Cultural Momentum». LEAD26 findet am 19. November 2025 statt mit über 20 hochkarätigen Speakern. Weitere Informationen und Ticket-Reservationen unter www.lead-26.com. Leserinnen und Leser von finews.ch erhalten 20 Prozent Rabatt auf Tickets (Code: join-finews@lead26). |
Schnelle Umsetzung und kontinuierliche Verbesserung
«Das Asset Management befindet sich in einer tiefgreifenden Transformation in allen Dimensionen», sagt Gaye. «Wir haben erkannt, dass traditionelle Change-Management-Prozesse – etwa Proof-of-Concepts oder Prototypen, gefolgt von langen Feedbackschlaufen – zu starr und zu langsam für das heutige Veränderungstempo sind.»
Die KI-Strategie von Pictet kombiniert horizontales Skalieren mit gezielten vertikalen Innovationen. Während horizontale Lösungen unternehmensweit implementiert werden, zielen die vertikalen Innovationen auf unmittelbare Erfolge in spezifischen Bereichen wie Softwareentwicklung, Investment Research, verantwortungsvolles Investieren und Vertriebsunterstützung.
Schnelle horizontale Einführung
Pictet AM verfolgt den Ansatz einer «vollständig skalierten Beta-Version» – neue Lösungen werden sofort breit im Unternehmen eingesetzt und fortlaufend verbessert. «Man braucht dafür den Mut, etwas Neues direkt auszuprobieren. Doch wir sind überzeugt, dass schnelles Skalieren entscheidend ist, um zügig zu testen und zu lernen», betont Gaye.
Als einer der frühen Anwender generativer KI lancierte Pictet AM bereits 2023 die interne Plattform «One Chat». Sie wurde gemeinsam vom Pictet Group AI Centre of Excellence und Unique entwickelt und basiert auf Microsoft Azure OpenAI. Seit dem ersten Tag steht sie sämtlichen Mitarbeitenden zur Verfügung. Die Plattform ermöglicht sichere Zugänge zu ChatGPT für Aufgaben wie regulatorische Prüfungen, Software-Entwicklung oder personalisierte E-Mail-Entwürfe. Weitere Funktionen – etwa Dokumentationsautomatisierung, Transkription und Zusammenfassungen – reduzieren den administrativen Aufwand deutlich.
Darüber hinaus hat Pictet AM weltweit Tools wie Perplexity Pro eingeführt und implementiert derzeit Microsoft Copilot. Diese werden für Dokumentenindexierung, Research, Analyse sowie die Entwicklung und Steuerung von KI-Agenten genutzt. «Diese Werkzeuge sind längst Teil unseres täglichen Arbeitens geworden», sagt Gaye.
Zielgerichtete vertikale Lösungen
Für gezielte Anwendungen nennt Gaye zwei Initiativen, die bereits messbare Vorteile für das Unternehmen und seine Kunden gebracht haben.
Im Investmentbereich setzt Pictet AM auf die Quest-AI-Strategie: ein über fünf Jahre trainiertes Modell, das Aktien-spezifisches Alpha generiert, indem es Merkmale hunderter Unternehmen über Millionen von Datenpunkten analysiert. Die KI erkennt komplexe Muster, die Menschen verborgen bleiben, und erschliesst so eine neue, marktunabhängige Alpha-Quelle.
Auf der Vertriebsseite wiederum wurde KI darauf ausgerichtet, die Exposure gegenüber einzelnen Unternehmen in Kundenportfolios zu analysieren, ebenso wie Rückflüsse aus Fonds und globale Markttrends. Dies versetzt die Beratungsteams in die Lage, personalisierte und zeitnahe Erkenntnisse über den Markt und massgeschneiderte Investment-Ideen zu liefern.
«Der Übergang von einem Proof-of-Concept zur produktiven Nutzung vertikaler Lösungen hängt von robuster Datenqualität, Datenzugang und Datenkompetenz ab», erklärt Gaye. Pictet arbeitet hierfür an einem mehrjährigen Datenprojekt auf Basis von Snowflake, inklusive regelmässiger Datensatz-Prüfungen und semantischer Dokumentation, um das Fundament abzusichern.
Eine KI-geprägte Unternehmenskultur
«Wir ermutigen alle Mitarbeitenden, KI-Tools mindestens zweimal täglich zu nutzen und ihre Erfahrungen zu teilen», sagt Gaye. «Die besten Empfehlungen stammen oft von Kolleginnen und Kollegen, die konkrete Verbesserungen in ihrem Alltag erlebt haben.»
Dieser peer-basierte Ansatz fördert eine Kultur der Offenheit und des Experimentierens. «Es ist wichtig, dass sich alle sicher fühlen, Neues auszuprobieren und sich einzubringen», so Gaye weiter. Er betont jedoch, dass der Einsatz von KI kein Selbstzweck sei, sondern darauf ziele, geschäftlichen Mehrwert zu schaffen. «Es braucht auch eine neue kulturelle Dimension, um die radikal anderen Geschäfts- und Betriebsmodelle zu verankern, welche durch KI ermöglicht werden.»
Standards und Compliance sichern
Angesichts der sensiblen Natur des Asset Managements legt Pictet AM grossen Wert auf Datensicherheit und Verlässlichkeit. «Wir betrachten KI-Agenten als eine Art neue, unerfahrene Praktikanten – sie verbessern sich kontinuierlich, werden aber eng beaufsichtigt, damit unsere Standards gewahrt bleiben», sagt Gaye. Eine gruppenweite Richtlinie sorgt für klare Leitplanken, während die ausschliessliche Nutzung von Schweizer und europäischen Rechenzentren die volle Einhaltung regulatorischer Vorgaben sicherstellt.
Drei Leitprinzipien für die Umsetzung
Die KI-Strategie von Pictet AM beruht auf drei Grundüberzeugungen:
- Breite Einführung bei horizontalen Lösungen, gezielter Fokus bei vertikalen Anwendungen mit hoher Wirkung.
- Stärkung der Basis – insbesondere bei Daten, Sicherheit und KI-Technologie.
- Maximierung der Wirkung durch Weiterbildung und eine neue kulturelle Dimension.
«Pictet AM hat sich immer durch unternehmerischen Pioniergeist ausgezeichnet», fasst Gaye zusammen. «Wir freuen uns darauf, dieses neue Terrain zu erkunden und das volle Potenzial der KI für unsere Kunden und unser Geschäft zu erschliessen.»
finews.ch ist Medienpartner der LEAD26-Konferenz. Leserinnen und Leser erhalten 20 Prozent Rabatt auf Tickets (Code: join-finews@lead26).















