Vorsorge-Apps weisen grosse Preisunterschiede auf

Die Nutzung von Vorsorge-Apps per Smartphone ist bei den Schweizerinnen und Schweizern inzwischen weit verbreitet. Damit soll die steuerglich begünstigte private Altersvorsorge einfacher und kostengünstiger werden.

Doch das Investieren in Vorsorgeprodukte der verschiedenen Anbieter weis laut einer Modellrechnung der Vergleichsplattform «moneyland.ch» deutliche Preisunterschiede zischen den Anbietern auf.

500 Franken pro Monat über zehn Jahre

Errechnet wurde dabei, wie hoch die anfallenden Kosten über einen Zeitraum von zehn Jahren sind, wenn man jeden Monat 500 Franken in die Säule 3a einbezahlt. Das entspricht einer eingezahlten Summe von 60'000. Die errechneten Kosten wurden anhand der Pauschalgebühr der Vorsorge-App als auch der Produktkosten (TER) der eingesetzten Anlageinstrumente errechnet. Ein theoretischer Wertzuwachs wurde dabei ausser Acht gelassen.

Die bei den insgesamt 18 Anbietern ermittelten Kosten reichen dabei von 303 Franken bis 3'267 Franken.

«Die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Angeboten sind riesig», sagt Felix Oeschger von Moneyland. «Das teuerste Angebot ist achtmal so teuer wie das günstigste Angebot.»

Beim günstigsten Angebot, das von «Liberty Green» kommt, erhalten die Anlegerinnen und Anleger nur eine Anlagelösung mit einem relativ tiefen Aktienanteil von 25 Prozent. Mit höheren Aktienanteilen betragen die Kosten hier bis zu 1’150 Franken.

Auch bei andern Anbietern ist die Spanne je nach Anlageprodukt teilweise sehr gross. Spitzenreiter ist hier der teuerste Anbieten im Vergleichs-Sample. «My Liberty» kommt auf eine Kosten-Range von 2'390 bis 3'267 Franken (Differenz 877 Franken).

moneyland vergleich saeule3a s

Liberty Green bietet mit Kosten von 303 Franken über zehn Jahre das günstigste Angebot. Für diesen Preis erhalten die Anlegerinnen und Anleger jedoch nur eine Anlagelösung mit einem relativ tiefen Aktienanteil von 25 Prozent. Mit höheren Aktienanteilen betragen die Kosten auch hier bis zu 1’150 Franken.

Das günstigste Angebot mit einem hohen Aktienanteil und einem breit diversifizierten Portfolio hat den Experten zufolge «True Wealth» mit Kosten zwischen 424 und 635 Franken. Auch der Pionier und Marktführer Viac gehört mit Kosten von 484 Franken bis 1331 Franken zu den günstigsten Anbietern.

Kosten bei Bank-Produkten noch höher

Laut Moneyland sind die Vorsorge-Apps im Vergleich zu den klassischen Vorsorgefonds etablierter Banken immer noch vergleichsweise günstig. Das habe eine zusätzliche Kostensimulation mit ensprechenden Angeboten gezeigt. «Bei manchen Banken liegen die Kosten zwischen 3’000 und 5’000 Franken über zehn Jahre», heisst es weiter. Damit würden selbst teure Vorsorge-Apps immer noch tiefere Kosten aufweisen.