Noch immer können Investmentbanker und Kundenberater im Private Banking sich des Neids der Kollegen sicher sein. Doch wie eine finews.ch exklusiv vorliegende Studie zeigt, lässt sich auch anderswo überraschend gut verdienen.

Es sind die zweistelligen Millionensaläre der Grossbanken-Chefs, die in der diesjährigen Generalversammlungs-Saison wieder für hitzige Debatten sorgen. Doch wie sich zeigt, lässt sich auch etwas weiter «unten» auf den Kaderpositionen im Swiss Banking bestens verdienen – und dies trotz zuletzt schwierigem Marktumfeld und Strukturwandel.

Wie nämlich der Kaderstelle-Vermittler Michael Page in einer neuen Salärstudie zur Branche festhält, sind die Löhne im Swiss Banking im Allgemeinen stabil.

Besser noch für die Banker: Der Arbeitsmarkt spielt. Ein Wechsel zu einem neuen Unternehmen kann mit einem durchschnittlich 5 bis 10 Prozent höheren Salär verbunden sein, wie die finews.ch exklusiv vorliegende Studie festhält. Die Untersuchung steht dabei auf einem breiten Datenfundament. Nach eigenen Angaben hat die Headhunter-Firma dazu rund die rund 30’000 Interviews durchforstet, welche die Michael-Page-Berater pro Jahr hierzulande führen.

Fette Beute für die «Hunter»

In der Analyse schwingen einige Kaderstellen obenaus. Wenig überraschend sind diese einerseits im Investmentbanking zu finden, wo ein Direktor im klassischen Geschäft mit der Beratung bei Fusionen und Übernahmen (M&A) pro Jahr fix mit bis zu 280'000 Franken rechnen darf (siehe Grafik unten). Obendrauf gibt’s dann noch einen Bonus von im Schnitt 130'000 Franken, so die Erhebung.

Weiterhin höchst gefragt und deshalb auch entsprechend bezahlt sind die sogenannten Hunter im Private Banking. Diese «Jäger» von Kundengeldern lassen sogar M&A-Spezialisten vor Neid erblassen. Sie garnieren laut Michael Page ein Fixsalär von bis zu 320'000 Franken plus einen Bonus von durchschnittlich 100'000 Franken. Damit ist weiterhin dafür gesorgt, dass die Vermögensverwaltung auch lohnmässig weiterhin die «Königsdisziplin» im Swiss Banking bleibt.

MichaelPage Grafik

Gesuchte «Vertriebler»

Allerdings gibt es Herausforderer aus teils unerwarteter Richtung. Sehr gut bezahlt werden etwa leitende Vertriebspersonen im Verkauf von Finanzprodukten. Hier balgen sich Hunderte – oft auch ausländische Anbieter – um ein Stück vom Schweizer Vermögensverwaltungsk-Kuchen. Erfahrene Experten können deshalb ihren Preis fordern. So liegen im Fondsverkauf ein Basissalär von im Schnitt 180'000 Franken und 60'000 Franken Bonus drin; im Vertrieb von Derivaten steigt die Entlöhnung gar auf 210'000 Franken fix und 90'000 Franken variabel.

Bis dato brummt zudem das Geschäft mit Privatmarkt-Anlagen, was entsprechende Experten ihrerseits im Portemonnaie spüren, und zwar durchaus angenehm. Ein Investment Director verdient dort im Schnitt 200'000 Franken zuzüglich 130'000 Franken Bonus und kann somit durchaus mit Investmentbankern mithalten.

Vergoldete «Quants»