Im Finanz- und Schuldenskandal um Mosambik ist das amerikanische FBI tätig geworden. Im Fokus steht unter anderem die Credit Suisse, die Korruption ermöglicht haben soll.

Die Credit Suisse (CS) steht im Mittelpunkt von Untersuchungen der amerikanischen Bundespolizei FBI. Die Schweizer Bank soll zusammen mit der französischen BNP Paribas und der russischen VTB Gruppe bei der Vergabe von Krediten und der Emission von Anleihen in der Höhe von rund 2 Milliarden Dollar Beihilfe zu Korruption im südostafrikanischen Land Mosambik geleistet haben, wie das «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete.

In die Untersuchungen ist auch das US-Department of Justice (DoJ) involviert. Während das FBI die mögliche Korruption untersucht, konzentriert sich das DoJ auf die Höhe der Kredite. Die CS und die anderen beiden Institute sollen es Staatsbeamten von Mosambik ermöglicht haben, Kredite aufzunehmen, welche das wirtschaftsschwache Land nicht fähig sein würde, zurückzuzahlen.

Weitere Untersuchungen laufen

Genau dies ist nach der Kreditvergabe in den Jahren 2012 und 2013 auch geschehen. Mosambik ist zahlungsunfähig, Verhandlungen mit Obligationären und dem Internationalen Währungsfonds über eine Umschuldung verliefen erfolglos.

Der Fall zieht immer weitere Kreise. So haben bereits vergangenes Jahr die Schweizer Finanzaufsicht Finma, sowie britische und amerikanische Regulatoren Untersuchungen wegen möglicher Verletzungen von Wertpapiersrechten aufgenommen, wie auch finews.ch berichtete.

Die CS hat an Mosambik gut verdient

Laut «Wall Street Journal» geht es in den nun aufgenommenen Untersuchungen um die Möglichkeit einer strafrechtlichen Verfolgung der betroffenen Banken. Die Gelder flossen in staatliche Entwicklungsprojekte, wie eine Thunfischfangflotte, Hafenanlagen sowie Patrouillenboote, Ausrüstung sowie weitere Dienstleistungen.

Die internationale Wirtschaftsdetektei Kroll hatte dieses Jahr einen Bericht über die Geldflüsse veröffentlicht und dabei unter anderem festgestellt, dass an die CS sowie die VTB Bank an dem Deal rund 200 Millionen Dollar verdienten. Die CS hatte dies als falsch zurückgewiesen. Sie habe nur 23 Millionen Dollar eingenommen.

Im Kroll-Bericht stand zudem, die CS habe die Kreditvergabe nicht sorgfältig geprüft. Die CS hatte im Jahresbericht von 2016 auf den Fall Mosambik hingewiesen. Sie kooperiere mit den Behörden.

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