Nächstes Jahr tritt in der EU mit PSD2 ein Gesetz in Kraft. Stephan Zwahlen, CEO der Privatbank Maerki Baumann, erklärt auf finews.ch-TV, was das für kleine Finanzinstitute bedeutet. 

Mit der zweiten Auflage der Payment Services Directive, kurz PSD2 genannt, tritt in der EU ein folgenreiches Regelwerk in Kraft. Denn ab Januar 2018 sind die Banken nämlich verpflichtet, den Zugriff auf die von ihnen geführten Kontoinformationen für Drittanbieter zu öffnen. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung «Open Banking».

Für die Schweiz gilt dieses Regelwerk zwar nicht. Doch ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Banken auch hierzulande dem EU-Beispiel folgen. Für Stephan Zwahlen, seit Februar 2016 CEO der Zürcher Privatbank Maerki Baumann, ist klar: «Der Trend zum Open Banking zeigt, dass der Strukturwandel in der Bankenbranche erst begonnen hat», erklärt er im Interview mit finews.ch-TV

Der 40-jährige Bank-Chef ist denn auch überzeugt, dass durch diesen Trend neuartige Geschäftsmodelle entstehen werden, und zwar in Kooperation mit Fintech-Firmen. Allerdings ist er überzeugt, dass «Open Banking keine gesetzliche Verordnung» benötige.

Kooperationen mit Fintechs

Maerki Baumann hat in diesem Kontext unlängst eine modulare Anlagelösung lanciert. Demnach steht es Kunden offen, ihre Gelder in verschiedenen sogenannten Akzentmodulen zu verwalten – ein Service, den auch institutionelle Kunden oder externe Vermögensverwalter beanspruchen können.

Die 1932 gegründete Bank mit 73 Mitarbeitern und knapp 8 Milliarden Franken an Kundenvermögen ist laut Zwahlen allerdings zu klein, um im Digitalisierungsbereich alle Investitionen selber zu stemmen. Gerade vor dem Hintergrund von Open Banking strebt Maerki Baumann deshalb Kooperationen mit Fintechs an, wie CEO Zwahlen sagt. 

In der Gewinnzone halten

Im Video-Interview erklärt er weiter, wie er «seine» Bank in der Gewinnzone halten will, und er nimmt Stellung zum Vorstoss der Finma, für kleinere Schweizer Finanzinstitute die Regulierung zu vereinfachen.

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