Vor wenigen Tagen hatte er noch beteuert, die Raiffeisen Schweiz weiter präsidieren zu wollen. Doch nun legt Johannes Rüegg-Stürm sein Amt per sofort nieder. Was jetzt?
An der Spitze des Verwaltungsrats von Raiffeisen Schweiz kommt es zu einem Wechsel: Der amtierende Verwaltungsratspräsident von Raiffeisen Schweiz, Johannes Rüegg-Stürm, legt sein Amt per sofort nieder. Pascal Gantenbein (Bild unten) wird das Gremium interimistisch führen, wie die Genossenschaftsbank am Donnerstagabend mitteilte.
Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Zusammenhang mit dem eingeleiteten Strafverfahren gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Geschäftsleitung Pierin Vincenz sowie des noch immer laufenden Finma-Verfahrens gegen Raiffeisen Schweiz sei dies ein wichtiger Schritt, um die Glaubwürdigkeit von Raiffeisen Schweiz langfristig zu erhalten, schreibt die Bank weiter.
Etwas übereilte Ankündigung
Noch am vergangenen Wochenende hatte Rüegg-Stürm in der «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig) trotz aller Kritik beteuert, am Präsidium festhalten und für weitere zwei Jahre kandidieren. Diese Ansage formulierte er offenbar etwas übereilt.
Mit seinem Rücktritt übernehme Rüegg-Stürm als langjähriger Verwaltungsratspräsident der drittgrössten Bank der Schweiz Verantwortung, schrieb Raiffeisen am Donnerstagabend. Er mache den Weg frei, um die Erneuerung innerhalb des Verwaltungsrats voranzutreiben.
Unbelastete Persönlichkeit
«Dieser Schritt ermöglicht, dass eine unbelastete Persönlichkeit diese Aufgabe übernehmen kann», begründet Rüegg-Stürm seinen Entscheid. Er übte sein Amt in einem 50-Prozent-Pensum aus. Sein Gehalt betrug 480'000 Franken.
Der Verwaltungsrat hat Pascal Gantenbein zum Vizepräsidenten gewählt, der das Gremium bis auf weiteres interimistisch führen wird. Gantenbein ist 2017 als unabhängiger Verwaltungsrat ins oberste Führungsgremium von Raiffeisen Schweiz gewählt worden.
Verantwortungsbewusster Schritt
Der Immobilien- und Risikoexperte bringt umfassende Finanzmarkt-Expertise in den Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz mit ein, wie es weiter heisst. Gantenbein ist seit 2007 ordentlicher Professor für Finanzmanagement an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel sowie seit 2015 deren Studiendekan.
«Ich danke dem bisherigen Vorsitzenden für den verantwortungsbewussten Schritt, der diesen Neuanfang ermöglicht», lässt sich Gantenbein in dem Raiffeisen-Communiqué zitieren.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.5%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.79%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.08%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.04%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.58%
