Die Fondssparte der Schweizer Grossbank lanciert einen neuen Dienst, mit dem sich Millionen Kundenportefeuilles durchleuchten lassen. Damit wird die UBS digitalen Vermögensverwaltern richtig gefährlich.

Das Asset Management der UBS stand bisher eher in der zweiten Reihe, wenn die Grossbank über ihre neuesten digitalen Tüfteleien informierte. Stattdessen glänzten die Vermögensverwaltung oder die Schweizer Einheit mit Innovationen. Das ändert sich jetzt: Mit UBS Partner hat die Fondssparte eine neue Plattform lanciert, von der sie sich selber enormes Potenzial erhofft.

Laut der Mitteilung ist die Plattform in der Lage, täglich Millionen von Kundenportfolios zu analysieren und umsetzbare Anlageoptionen zu generieren. Dies soll es Banken ermöglichen, ihre Beratungs-Dienstleistungen zu verbessern.

Arbeiten bei erstem Partner haben begonnen

Die Lösung wird dabei explizit als so genanntes White-Label-Angebot an Dritte vertrieben. Arbeiten zur Einführung bei der italienischen Banca Generali sind im Gange, wie es weiter hiess.

UBS Partner beruht dabei auf «bewährter» Technologie, so die Mitteilung. Tatsächlich ist im Wealth Management der Bank schon seit Jahren der Dienst «Advice» in Gebrauch, der jeweils über Nacht die Portefeuilles von Privatkunden nach Risiken durchleuchtet. Als Basis dafür dient wiederum die «Cornerstone»-Plattform mit umfassenden Daten über Wertschriften und Investment-Parameter.

Auf Anfrage von finews.ch hin bestätigte der für den neuen Dienst zuständige Thomas Stokes, dass die Lösung auf Prozessen aus dem Wealth Management basiere. UBS Partner sei dank Cloud-Lösung so gestaltet, dass sie sich leicht in die IT von Retailbanken integrieren lassen.

Mehrer Fliegen mit einer Klappe

Nun macht das UBS Asset Management die Technologie auch anderen Banken zugänglich, die so täglich Kundenportefeuilles neu ausbalancieren können. Die Grossbank schlägt damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe:

  • Die Fondssparte beschleunigt damit den Wandel vom Finanzprodukte- zum Anlagelösungs-Anbieter. Diese Transformation hat mittlerweile die ganze Branche erfasst; so lancierte die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS schon vor Monaten eine digitale Vermögensverwaltung für Dritte.
  • Die UBS gräbt aufstrebenden Robo-Advisor das Wasser ab, die ihrerseits mit automatischer Risikoadjustierung werben.
  • Das Grossbank kommt der Plattform-Ökonomie näher, die ihrem Präsidenten Axel Weber vorschwebt. Mit dem raschen Aufstieg von Online-Händlern wie Amazon oder Alibaba liegen solche Geschäftsmodelle schwer im Trend.

Ulrich Körners Versprechen

Davon verspricht sich offensichtlich auch Ulrich Körner, der Chef des UBS Asset Management, so einiges. «UBS Partner wird es Banken ermöglichen, ihre Zusammenarbeit mit Kunden von Grund auf zu verändern», liess er sich in der Mitteilung vom Dienstag zitieren.

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