Ein Blick in die Handykamera statt mühseliges Code-Eintippen: Wie die UBS gegenüber finews.ch erstmals bestätigt, bereitet sie ein Pilotprojekt mit biometrischer Erkennung vor.

Bei Veridium geriet man über die neue Partnerschaft ziemlich aus dem Häuschen: Für eine internationale Schweizer Bank dürfe sie eine Erkennungs-Software bauen, die konzernweit zum Einsatz gelange, jubilierte unlängst die amerikanische Technologiefirma in einer Pressemitteilung.

finews.ch kennt den Grund für den Jubel. Bei der Schweizer Bank handelt es sich um das grösste Geldhaus des Landes und die gewichtigste Privatbank der Welt – um die UBS. Die Tüfteleien mit der biometrischen Erkennung werden in London von den IT-Experten der Grossbank vorbereitet.

Passwörter erübrigen sich

Das Institut bestätigte auf Anfrage die Zusammenarbeit. Gleichzeitig stellte die UBS klar, dass es sich hierbei um ein Pilotprojekt handelt. Mit dem Bericht über die firmenweite Anwendung nahm man beim Startup Veridium, das vom Ex-HSBC-Banker James Stickland geführt wird, den Mund also ein wenig voll.

Dessen ungeachtet verspricht die im Pilotversuch untersuchte Software einiges Potenzial fürs digitale Banking, das die UBS auch in der Schweiz mit aller Macht vorantreibt. Mit der Erfassung von biometrischen Daten erübrigen sich nämlich Passwörter, Token und so genannte Swipecards für den Zugang zum Online-Banking. Stattdessen erfasst Veridium über die Handykamera das Gesicht und mehrere Fingerabdrücke und identifiziert die Nutzer auf diese Weise (siehe Video unten).

Im Banking übers Mobiltelefon, das für die Geldinstitute immer wichtiger wird, verspricht dies viel Zeitersparnis. Und, so meinen wenigstens die Anbieter von biometrischen Kontrollen, viel mehr Sicherheit. Anwendungen sind dabei genauso extern mit Kunden wie auch intern für die Mitarbeitenden denkbar.

Avatar erkennt den Kundenberater

Diesem Potenzial mag sich die UBS nicht verschliessen. Die Grossbank hat bereits mehrere Pilotversuche gestartet, die auf biometrische Erkennung zurückgreifen. So etwa bei einem digitalen Berater, der den Kunden die Wünsche buchstäblich von den Lippen liest. Auch bei UBS Companion, einer intelligenten Beratungssoftware, die derzeit getestet wird, spielt jene Technologie eine Rolle.

So erkennt die Software den zuständigen Kundenberater und begrüsst diesen mit Namen, wie finews.ch bei einer Präsentation in Zürich kürzlich verfolgen konnte.

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