Dubai lanciert neue Handelsplattform
Dubai hat seine Position als globales Drehkreuz für Edelmetallhandel und Innovation weiter gefestigt, wie die grösste Freihandelszone im Scheichtum, das Dubai Multi Commodities Centre (DMCC), an der 13. Ausgabe der Dubai Precious Metals Conference (DPMC) mit Rekordbeteiligung unterstrich.
Das Forum markierte auch den offiziellen Start von DMCC FinX – einer neuen Plattform, die institutionelles Kapital, Handelsfinanzierung und Fintech-Innovatoren miteinander verbindet. Mit mehr als 1'500 Unternehmen im eigenen Gold- und Edelmetallcluster und einem jährlichen Handelsvolumen von über 186 Milliarden Dollar festigt Dubai seine Position als globales Zentrum für physische und digitale Rohstoffe weiter.
Die Konferenz im Luxushotel Atlantis The Palm versammelte mehr als 1'000 Branchenführer aus den Bereichen Barrenhandel, Finanzinstitute, Regulierungsbehörden und Technologieanbieter – ein Rekord.
Neue Plattform verbindet Kapital, Handel und Technologie
DMCC stellte während der Konferenz offiziell DMCC FinX vor – eine strategische Initiative, die Finanzinstitute, Fintech-Plattformen, alternative Kreditgeber, Innovatoren im Bereich digitaler Vermögenswerte sowie globale Handelshäuser in einem einheitlichen Ökosystem vereint. Die Plattform baut auf der bestehenden DMCC-Infrastruktur auf, darunter die Dubai Gold & Commodities Exchange, die Dubai Commodities Clearing Corporation, das DMCC Crypto Centre und die DMCC-Tradeflow-Plattform.
«Allein im vergangenen Jahr verzeichneten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) Edelmetallhandel im Wert von über 186 Milliarden Dollar», sagte Ahmed Bin Sulayem, Executive Chairman und CEO von DMCC. «Da Handel, Technologie und Finanzierung zunehmend zusammenwachsen, braucht die Branche eine Plattform, auf der institutionelles Kapital, Fintech-Innovatoren und reale Rohstoffakteure nahtlos interagieren können. DMCC FinX liefert genau das.»
Thani bin Ahmed Al Zeyoudi, Staatsminister für Aussenhandel der VAE, hielt die Eröffnungsrede und betonte, dass Tokenisierung und Blockchain neue Ebenen von Liquidität, Transparenz und Effizienz in globalen Lieferketten erschliessen: «Mit unserem starken regulatorischen Rahmenwerk und unseren wachsenden Handelspartnerschaften sind die VAE bestens positioniert, das nächste Kapitel im globalen Edelmetallhandel anzuführen», sagte er.
Die DPMC 2025 widmete sich zentralen Themen, die die Branche prägen, darunter Zölle, Tokenisierung, die Entwicklung neuer Handelsrouten, die Harmonisierung globaler Standards und verantwortungsbewusster Kleinbergbau. Führende Vertreter des World Gold Council, der CME Group, der London Bullion Market Association, des Wirtschaftsministeriums der VAE und der Shanghai Gold Exchange nahmen an den Diskussionen teil.
Tokenisierung bedeutet, dass ein Vermögenswert – egal ob physisch (z. B. Gold, Immobilien, Kunstwerke) oder digital (z. B. Daten, Rechte, Finanzinstrumente) – in digitale Einheiten («Tokens») auf einer Blockchain umgewandelt wird. Diese Tokens repräsentieren dann Eigentum, Nutzungsrechte oder Wertanteile des ursprünglichen Gutes.
Dank Dubai-Partnerschaft zu Rekordvolumen
In einer der am meisten erwarteten Reden der Konferenz betonte SGE-Vorsitzender Yu Wenjian, dass 2025 zu einem Wendepunkt für den Edelmetallmarkt geworden sei. Er verwies auf die steigende globale Nachfrage nach sicheren Häfen, die Gold und Silber auf historische Preisniveaus getrieben habe.
Die SGE selbst verzeichnet Rekorddynamik: Das diesjährige Handelsvolumen hat 44 Billionen Yuan überschritten, ein Anstieg von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr – der höchste Wert in der Geschichte der Börse. Auch das internationale Segment der SGE ist in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen: von 14,5 Milliarden Dollar auf 6 Billionen Dollar Umsatz, mit inzwischen mehr als 100 aktiven globalen Mitgliedsinstitutionen. China ist seit über 10 Jahren der grösste Handelspartner der VAE. Der gegenseitige Nicht-Ölhandel durchbrach 2024 erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar.
Yu lobte Dubais Aufstieg zu einem zentralen globalen Knotenpunkt: «Die VAE werden eine zunehmend zentrale Rolle in Chinas internationaler Edelmetallstrategie spielen», sagte er und verwies auf nahezu ein Jahrzehnt Partnerschaft mit der DMCC. Er kündigte Pläne zur Vertiefung der Zusammenarbeit an, darunter Austauschprogramme, die Förderung von Beitritten Dubai-basierter Firmen zur SGE und die verstärkte Expansion chinesischer Unternehmen in den VAE.
Stärkere China–VAE-Beziehungen in Zeiten grosser Marktumbrüche
Yu sagte, dass das 40-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen China und den VAE im Jahr 2024 sowie jüngste hochrangige Abkommen in Peking neue Wege für Kooperation im Metallhandel, in der Marktinfrastruktur und in der Finanzregulierung eröffnen. Zu den Prioritäten der SGE für 2026 gehören die Stärkung der Shanghai Gold Benchmark, die Ausweitung Hongkong-gekoppelter Kontrakte und die Gewinnung weiterer ausländischer Institute – insbesondere aus fortgeschrittenen Märkten – für Chinas Goldökosystem.
In einem Appell zu mehr Zusammenhalt in turbulenten Zeiten rief Yu globale Handelszentren zu engerer Zusammenarbeit auf, um die Marktstabilität zu sichern. «Nur durch Kooperation können wir einen stabilen globalen Edelmetallmarkt schaffen», sagte er.
Während Branchen weltweit auf neue Handelsdynamiken reagieren, signalisiert DMCCs neue FinX-Plattform Dubais Anspruch, nicht nur führender Knotenpunkt für physische Edelmetalle zu bleiben, sondern auch die Zukunft des globalen Handels mit Werten, deren Finanzierung und Absicherung aktiv mitzugestalten.















