In einer ersten Phase reagierte die CS darauf mit einem Kostensenkungsprogramm. Als der leidenschaftliche Golfspieler Gottstein vor gut drei Jahren den CEO-Posten der Credit Suisse Schweiz übernahm musste er zuallererst die Kostensäge beim Personal ansetzen. Seine Mission: In drei Jahren 1’600 Stellen von insgesamt 17’000 innerhalb seiner Division abbauen.

Nun wähnt sich Gottstein diesbezüglich bald am Ziel. «Ende Jahr dürfte dies abgeschlossen sein – mit einer Punktlandung», erklärte der 54-Jährige im Interview. Deutlich grösser war der Abbau bei den externen Mitarbeitern und Beratern gewesen, so Gottstein weiter. Fett weggeschnitten hat der Manager auch im Privatkundengeschäft der Credit Suisse. Er eliminierte eine ganze Führungsebene mit dem Ziel, Entscheide zu beschleunigen und Kunden einen direkteren Zugang zu Regionaldirektoren zu ermöglichen.

Nähe will Gottstein nicht nur zu den Kunden demonstrieren. Auch intern drängt er auf einen Kulturwandel. Demnach soll er die Siez-Kultur abgeschafft haben. Dabei handle es sich aber nicht um einen offiziellen Akt, wie er präzisierte. «Aber wenn ich mit jemandem aus der Bank mehr als einmal zu tun habe, dann biete ich dieser Person in der Regel das Du an», sagte Gottstein.

Digipigi sei Dank

Mit der tieferen Kostenstruktur hat sich die CS zwar etwas mehr Ausdauer antrainiert, um länger im Parcours erodierender Erträge zu bestehen. Gleichwohl muss die Schweizer Grossbank aus bestehenden Geschäften mehr Ertrag pressen und neue Ertragsquellen erschliessen.

Wachstumschancen sieht Gottstein bei den vermögenden und sehr vermögenden Kunden. Dieses Segment habe in drei Jahren über ein Drittel zugelegt. Eingeschenkt habe auch Digipigi, das digitale Sparschwein der CS, mit über 20'000 Kunden binnen eines Jahres.

Rote Karte für Kryptowährungen

Einige Banken sehen im Geschäft mit Kryptowährungen einen künftigen Ertragsgenerator, wie beispielsweise die liechtensteinische Bank Frick, die Zürcher Privatbanken Merki Baumann und Falcon oder die Hypothekarbank Lenzburg, wie auch finews.ch jeweils berichtete.

Gegenüber Kryptowährungen geht die CS Schweiz unter Gottstein indes auf Distanz. «Kryptowährungen können ein Magnet für Gelder zweifelhafter Herkunft sein, Stichwort Geldwäscherei. Es würde mich nicht überraschen, wenn ein grosser Fall irgendwann Schlagzeilen machen würde. Das wird dann im Minimum zu einer viel stärkeren Regulierung führen», so Gottstein.

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