Das geschah seither auch mit der Genfer Traditionsmarke Mourgue d'Algue, deren Geschichte bis ins Gründungjahr 1869 zurückreicht. Im vergangenen Juli fusionierte das Genfer Institut, eine der letzten echten Teilhaber-Privatbanken der Schweiz, mit der Konkurrentin Gonet. Der Deal wurde als Zusammenschluss unter gleichberechtigten Partnern beworben. Doch in Tat und Wahrheit besetzten Gonet-Banker die wichtigsten Führungspositionen bei der «neuen» Gonet mit nun insgesamt 150 Mitarbeitern und rund 5 Milliarden Franken an Kundenvermögen.

Nach ähnlichem Muster ging im vergangenen November die Fusion zwischen der Genfer Banque Héritage und der Basler Sallfort Privatbank über die Bühne. Obschon auch da von einer «Fusion auf Augenhöhe» die Rede war, wird die neue Firma den Namen Banque Heritage tragen, und Heritage-Leute werden die wichtigsten Stellen besetzen. Insgesamt verwaltet die «neue» Bank rund 6 Milliarden Franken.

Investoren aus Bahrain und schwerreiche Financiers

Ihre Position bewahren konnten hingegen die Gründer der in der Schweiz und Luxemburg tätigen Banque Pâris Bertrand Sturdza. Im letzten September kauften sie die Anteile der Eric-Sturzda-Gruppe am Institut zurück. Das hatte einen Namenswechsel zur Folge. Das Institut nannte sich in Banque Pâris Bertrand um und begrüsste zudem einen Minderheitsaktionär an Bord: die Bank Investcorp aus dem Emirat Bahrain.

Den Weg des Buyout gingen auch die Financiers und Bank-Berenberg-Schweiz-Verwaltungsräte Michael Pieper und Adrian Keller. Mit im Boot ist zudem Industriellen-Erbe Andreas Jacobs.

Zusammen kauften sie der zweitältesten Bank der Welt, der Hamburger Bank Berenberg, deren Schweizer Tochter ab (Bild unten). Die neue Bergos Berenberg will sich auf reiche Unternehmer-Kunden aus der Schweiz und Deutschland fokussieren.

Berenberg 500

Das Wasser steigt über den Kopf

Bei zwei weiteren Transaktionen wechselten nur Kundenvermögen die Hand: Die Schroder & Co Bank verkaufte im vergangenen Juli ihr osteuropäisches Private-Banking-Geschäft mitsamt Kundenberatern an die Bank CBH Compagnie Bancaire Helvétique in Genf, die schon in den vergangenen Jahren als aktive Konsolidiererin aufgefallen war.

Letzten Oktober meldete dann Vontobel eine weitere Akquisition: Das Zürcher Institut kaufte von der Konkurrentin Lombard Odier deren Buch mit US-Kunden und stieg damit hierzulande nach der UBS zum zweitgrössten Anbieter von Offshore-Banking für Amerikaner auf.

Seit Herbst hat sich indes die Börsenlage markant eingetrübt. Kunden bringen Geld auf die Seitenlinie, was die Banken sowohl bei den Gebühren wie auch beim Neugeld spüren. Weil das Volumen im Private Banking vor allem den guten Börsen geschuldet war, dürfte das Wachstum zu einem noch drängenderen Problem werden. Das alles spricht dafür, dass 2019 weiteren Bankern das Wasser über den Kopf steigt.

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