Der digitale Zahlungsverkehr macht den klassischen Banken zu schaffen. Durch aufstrebende neue Player im Markt verlieren sie einen schmerzhaften Teil ihrer zukünftigen Gewinne, geht es nach einer neuen Studie.

Die Digitalisierung stellt einen weiteren Bereich auf den Kopf, und zwar den Zahlungsverkehr.

Weil dieser zukünftig vornehmlich digital abläuft, Konsumentinnen und Konsumenten folglich nicht mehr zwingend auf traditionelle Banken angewiesen sind, da im Prinzip jede kleine bis mittelgrosse Tech-Firma als Zahlungsdienstleister auftreten kann, schwimmen erstgenannten allmählich die Felle davon.

Und das wird teuer: Von bis zu 280 Milliarden bis ins Jahr 2025 – was rund 15 Prozent vom gesamten Gewinn aus dem Zahlungsverkehr ausmacht – können sich die Banken verabschieden.

Der Druck steigt

Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie von Accenture, einem der grössten Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister der Welt. Die 15 Prozent Gewinnrückgang erklärt Accenture mit Druck, der sich aus aus drei Bereichen zusammensetzt: Der grösste Teil sind kostenlose Zahlungen, die machen 8 Prozent aus.

Gefolgt von Nichtbanken, bei denen die unsichtbaren Zahlungen in einer «virtuellen Brieftasche» auf einem mobilen Gerät abgewickelt werden, die würden weitere schon 3,9 Prozent ausmachen. Und schlussendlich Sofortzahlungen, bei denen Gelder in Echtzeit abgewickelt und transferiert werden und Banken wenig bis gar keine Zinsen bekommen, sollen laut der Studie noch 2,7% der Zahlungseinnahmen gefährden.

Erträge schmelzen dahin

Schaut man in die Vergangenheit, zeigt sich, dass die Studie höchstwahrscheinlich nicht auf dem Holzweg ist: Durch die derzeitigen Rückgänge bei den Einnahmen aus Kartentransaktionen und Gebühren, geschuldet der aus der Regulierung resultierenden Gebührenkompression und der Digitalisierung.

Schon zwischen 2015 und 2018 sollen so laut der Studie die Erträge aus Geschäftskunden-Kreditkartentransaktionen um 33 Prozent, die Umsätze aus Kundendebitkartentransaktionen um fast 15 Prozent und die Umsätze aus Kreditkarten um fast 12 Prozent zurückgegangen sein.

Ein Silberstreif

Die Binsenwahrheit, dass die Digitalisierung immer auch als Chance müssen begriffen werden, zeigt sich aber auch dieses Mal wieder. Denn die kompletten Einnahmen aus dem Zahlungsverkehr sollen zukünftig voraussichtlich mit einer jährlichen Rate von 5,5% steigen, von 1,5 Billionen US-Dollar im Jahr 2019 auf mehr als 2 Billionen US-Dollar bis 2025.

Banken, die ihre Geschäftsmodelle auf die neuesten Technologien umstellen und sich auf die Bereitstellung von Mehrwertdiensten für Kunden konzentrieren, werden einen Teil der 500 Milliarden US-Dollar am steigendem Ertragswachstum erzielen, wie es heisst.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.37%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.36%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.4%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.28%
pixel