Leonteq verschlankt die Geschäftsleitung
Leonteq verkleinert die Geschäftsleitung mit dem Ziel, schneller entscheiden und interne Prozesse optimieren zu können. Die beiden überzähligen Mitglieder verlassen das Unternehmen, das in letzter Zeit für durchzogene Schlagzeilen gesorgt hat.
Die auf strukturierte Produkte spezialisierte Leonteq verkleinert ihre Geschäftsleitung mit sofortiger Wirkung von sieben auf fünf Mitglieder. Im redimensionierten Führungsgremium sitzen damit noch Christian Spieler (CEO), Hans Widler (CFO), Reto Quadroni (CRO), Manish Patnaik (COO) und Jasmin Koelbl-Vogt (General Counsel).
Quadroni wird allerdings bald pensioniert, der Findungsprozess des Verwaltungsrats ist gemäss der Medienmitteilung vom Donnerstag bereits weit gediehen – ein neuer CRO soll in den kommenden Monaten ernannt werden.
Zwei der bisherigen Mitglieder – Chief People Officer Markus Schmid und Head of Investment Solutions Alessandro Ricci – verlassen das Unternehmen. Mit der Verkleinerung sollen schnellere Entscheidungswege ermöglicht und interne Prozesse optimiert werden.
Dreiköpfiges Senior Management Team
Gleichzeitig wird ein erweitertes Senior Management Team geschaffen, «um die funktionale Führung zu stärken und die Koordination zwischen den verschiedenen Frontbereichen zu verbessern». Diesem gehören Lorenzo Leccesi (neuer Head of Investment Solutions) an sowie Alexander van Gasselt und Karthik Eswar (Co-Heads of Markets).
Leccesi, seit 2023 Head of Sales Europe und stellvertretender Head of Investment Solutions, tritt damit in die Fussstapfen von Ricci. Als Head of Investment Solutions wird Leccesi an CEO Spieler rapportieren. Gemäss der Mitteilung verfügt er über umfangreiche Erfahrung in der Finanzdienstleistungsbranche und war mehr als 15 Jahre lang für grosse Investmentbanken wie Citibank und J.P. Morgan tätig.
«Transformation zu kundenorientierter Plattform vorantreiben»
Schmid wird durch Isabelle Hauser ersetzt, der neuen Head of Human Resources. Hauser stiess erst 2024 zu Leonteq und war zuvor in Führungspositionen im Personalwesen bei Schroders und State Street tätig.
Christopher Chambers, Präsident des Verwaltungsrats, kommentiert: «Die heute angekündigten Veränderungen sind Teil umfassender Massnahmen, mit der Leonteq ihre Transformation zu einer kundenorientierten und technologiebasierten Anlage- und Vertriebsplattform weiter vorantreibt. Wir danken Alessandro Ricci und Markus Schmid für ihr Engagement und ihre wertvollen Beiträge, die sie in den vergangenen Jahren für das Unternehmen geleistet haben.»
Finma-Verdikt, schlechte Zahlen und Zwist mit Gründerfigur
Leonteq hatte in den vergangenen Monaten eine eher durchzogene Presse. Im Dezember 2024 hatte die Finma das Unternehmen zu einer Millionenzahlung verdonnert, was prompt eine Gewinnwarnung nach sich zog. Im Februar 2025 legte der börsenkotierte Derivatspezialist einen enttäuschenden Jahresabschluss vor, konnte aber mit Christian Spieler immerhin einen neuen CEO präsentieren.
Auch der Umgang mit dem alten CEO und Mitgründer Lukas Ruflin, der eigentlich in den Verwaltungsrat hätte wechseln wollen, wogegen sich offenbar die Grossaktionäre Raiffeisen und Rainer-Marc Frey stemmten, sorgte für einige Schlagzeilen.
Mit der Verschlankung der Geschäftsleitung sendet die Führung von Leonteq ein Signal nach aussen (Aktionäre) und nach innen (Belegschaft).