Der südkoreanische Technologie-Konzern Samsung stösst ins Banking vor und lanciert zusammen mit zwei Partnern diesen Sommer eine Art Digitalbank. Die dürfte den Platzhirschen noch viel Kopfzerbrechen bereiten.

Nun ist es soweit: Der südkoreanische Mischkonzern Samsung, bisher bekannt für seine Fernseher, Mobiltelefone und Payment-Services, lanciert eine Digitalbank.

Samsung bedeutet im Koreanischen «Drei Sterne», was davon kommt, dass die Zahl Drei in Korea als Glückszahl gilt. Sinnigerweise lanciert Samsung nun seinen Angriff auf die Welt der Banken mit zwei Partnern zusammen, und zwar mit SoFi, einem amerikanischen Fintech, das sich auf die Kreditvergabe und das Bankgeschäft spezialisiert hat, und mit dem Kartenhersteller Mastercard. 

Keine Gebühren

Zu dritt bringen sie laut einer Medienmitteilung diesen Sommer «Samsung Money by SoFi» auf den Markt. Die mobile Applikation soll eine einfache und sichere Möglichkeit zur Verwaltung der alltäglichen Finanzen bieten – ohne Gebühren, mit einem überdurchschnittlich hoch verzinsten Cash-Konto und einer an Samsung Pay gekoppelten Debitkarte (Bild unten). Zunächst ist das Angebot für den US-Markt bestimmt.

samsung money karte 2 

Gebühren hat das Trio dabei – zumindest vorerst – komplett abgeschafft: Keine Gebühren für Auslandsüberweisungen, keine Überziehungsgebühren, keine Bearbeitungs- oder Kontoführungsgebühren, und ausserdem keine Gebühren für das Beziehen von Bargeld am Geldautomaten, sofern sie einem bestimmten Netz mit 55'000 Automaten angehören.

Ausserdem sollen Gelder von Kunden bei sechs verschiedenen Partnerbanken deponiert werden können, um in den Genuss der FDIC-Einlagensicherung zu kommen, die pro Bank 250'000 Dollar – also 1,5 Millionen insgesamt – beträgt.

Konkurrenz für Revolut und N26

Damit wird jener Albtraum, den traditionelle Banken in China dank Ant Financial, Tencent und Konsorten bereits einmal durchlebt haben, nun allmählich auch im Westen ein Thema. Tech-Giganten, die über genügend Geld, Know-How und Reichweite verfügen, lancieren ihre eigene Bank. 

Je nachdem, wie Samsung Money dann tatsächlich funktioniert, könnte es zumindest den reinen Digitalbanken wie Revolut und N26 ernsthafte Sorgen bereiten. Denn laut der Mitteilung von Samsung soll das Konto dieselben Geld- und Karten-Managementfunktionen haben, die auch die führenden Digitalbanken auszeichnen. 

37 Milliarden Franken Gewinn

Im Gegensatz zur zukünftigen Konkurrenz – Revolut und N26 starten beide ebenfalls in den USA – hat Samsung Money einen Konzern im Rücken, der nur schon 2019 einen Umsatz von umgerechnet rund 200 Milliarden Franken und einen Reingewinn von rund 37 Milliarden Franken vermeldet hat. Und der wahrscheinlich nicht davon zurückschrecken wird, auch grössere Summen in sein neues Projekt zu investieren.

Das Projekt von Samsung hat Ähnlichkeit mit der Apple Card, die das Unternehmen zusammen mit der amerikanischen Grossbank Goldman Sachs letztes Frühjahr auf den Markt gebracht hat. Ausserdem soll der Internet-Konzern Google  an einer Digitalbank arbeiten, die dann entsprechend mit Google Pay gekoppelt werden soll. 

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