Eigentlich gehört der Öladel aus Nahost zur begehrten Klientel der Schweizer Banken. Die Credit Suisse geht nun dennoch gerichtlich gegen einen Prinzen aus Saudi-Arabien vor.

Die Credit Suisse (CS) hat bereits vergangenen November in London eine Klage gegen einen Prinzen und Gouverneur der saudi-arabischen Provinz Tabuk eingereicht. Laut einer Meldung der Agentur «Bloomberg» geht es um die erkleckliche Summe von 78 Millionen Dollar, die Prinz Fahad Bin Sultan der Bank an Krediten und Zinsen schulden soll.

Karibische Strukturen

Das Geld hatte der schwerreiche CS-Kunde aufgenommen, um eine Motorjacht sowie eine Nobelvilla ausserhalb von London zu kaufen. Alleine der Wert der Jacht wird auf 58 Millionen Euro geschätzt. Die Kredite wurden jeweils über spezielle Finanzstrukturen auf den karibischen Cayman-Inseln aufgesetzt, sind aber Zinszahlungen und Gebühren an das Geldinstitut offenbar schuldig geblieben.

Weder der beklagte Prinz noch die Bank wollten die Vorwürfe gegenüber der Agentur kommentieren.

Geschäft mit Fuhrpark von Superreichen

Der Klage wirft ein Schlaglicht auf ein Business, an dem das Swiss Banking höchst interessiert ist. Insbesondere die Grossbanken haben ihre Anstrengungen in Saudi-Arabien intensiviert, was angesichts der Politik des Königreichs in Nahost durchaus heikle Fragen aufgeworfen hat.

Die Belehnung und Finanzierung von Schiffen, Flugzeugen und anderen Sachwerten im Portfolio der superreichen Klientel hat sich ebenfalls zu einem gesuchten Geschäft entwickelt.

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