Berenberg schärft Profil in der Schweiz

Die Hamburger Privatbank Berenberg ist in der Schweiz kein unbeschriebenes Blatt mehr. Mit ihrem Fokus auf professionelle Kunden, einem ausgeprägten ESG-Profil und klarer Spezialisierung auf das europäische Small-Cap-Segment positioniert sie sich als ernstzunehmender Akteur für Pensionskassen, Family Offices, Banken und Vermögensverwalter. 

Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist Franck Sabbah. Seit 2016 ist der Vertriebsprofi bei Berenberg als Head of Asset Management International Sales (ohne Deutschland) tätig. Die Schweiz spielt dabei eine Schlüsselrolle in Sabbahs Plänen. «Zürich und Genf gehören zu den Städten, die bei uns besonders im Fokus stehen und wo wir nicht mehr nur als Investment Manager, sondern als Asset Manager wahrgenommen werden wollen», sagt er. 

Small Caps als Differenzierungsmerkmal

Der Schlüssel dazu sind Small Caps, also Aktien von Unternehmen mit einer relativ kleinen Marktkapitalisierung. Damit unterscheidet sich Berenberg von anderen Mitbewerbern. Während viele Asset Manager in Europa breit aufgestellt sind, schränkt sich Berenberg bewusst ein. «Was wir auf den Teller bringen, soll unseren Kunden auch schmecken», formuliert es Sabbah. 

Europäische Small Caps bieten laut ihm dabei eine attraktive Möglichkeit: Trotz schwacher Performance in den vergangenen Jahren notieren viele Titel auf Bewertungsniveaus wie zur Finanzkrise bei gleichzeitig starkem Gewinnwachstum. 

Der Fokus dabei liegt auf Unternehmen mit hoher Eigenkapitalrendite, die historisch Large Caps outperformt haben. Berenberg sieht besonders in unterforschten Marktsegmenten Alpha-Potenzial durch aktive Selektion.  

«Gerade in Nordeuropa, etwa in Schweden, finden sich innovationsstarke Unternehmen mit robustem Wachstum und attraktiven Bewertungen», sagt Sabbah.

Private Debt als weitere Nische 

Der andere Bereich, auf den sich Berenberg fokussiert, ist Private Debt. «Das ist eine Nische, die wir für uns entdeckt haben, in der wir stark sein wollen», sagt er. Dieser Bereich sei insbesondere für den Schweizer Markt von Interesse. 

Mit dieser Strategie will sich Berenberg noch stärker bei Pensionskassen, Versicherungen und Family Offices ins Gespräch bringen. Sie suchen derzeit alle nach Wegen, sich im aktuellen Umfeld zu diversifizieren, ohne dabei auf Rendite  oder ESG-Konformität zu verzichten.