Die Schweizerische Nationalbank lässt sich durch die Rettungsübernahme der Credit Suisse durch die UBS nicht aus dem Takt bringen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins um 50 Basispunkte auf nun 1,5 Prozent angehoben. Gleichzeitig stellte sie weitere Schritte in Aussicht. «Es ist nicht auszuschliessen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten», hiess es in der geldpolitischen Lagebeurteilung am Donnerstag.

Damit stemmt sich die Notenbank mit der vierten Zinsanhebung in Folge weiter gegen die klar über dem Zielband von 0 bis 2 Prozent liegende Inflation. Im Februar war der landesweite Preisindex der Konsumentenpreise im Jahresvergleich um 3,4 Prozent gestiegen. Die Teuerung bewegt sich weiterhin deutlich oberhalb des Bereichs, den die SNB mit Preisstabilität gleichsetzt.

Stärkere Teuerung erwartet

Die Inflationsprognose wird angehoben. Nun wird im Jahresdurchschnitt mit einer Teuerung von 2,6 Prozent für 2023 (statt wie bisher von 2,4 Prozent) und 2,0 Prozent für 2024 und 2025 gerechnet. Am Ende des Prognosezeitraums liegt sie bei 2,1 Prozent. Ohne die heutige Zinserhöhung wäre die Inflationsprognose in der mittleren Frist noch höher, betont die SNB.

Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, sei man zudem weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. Seit einigen Quartalen stehen dabei Devisenverkäufe im Vordergrund, betont die SNB.

Das Schweizer BIP habe im vierten Quartal stagniert und im Gesamtjahr betrug das Wachstum 2,1 Prozent. Der Dienstleistungssektor verlor an Schwung, während die Wertschöpfung in der Industrie erneut leicht zurückging. Der Arbeitsmarkt blieb robust, und die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten waren bis zuletzt gut ausgelastet.

Viele Unwägbarkeiten

Mit Fragezeichen wird die globale Konjunktur gesehen. Trotz leichter Belebung der Wirtschaftsaktivität in den letzten Monaten dürfte das Wachstum im weiteren Jahresverlauf bescheiden bleiben. Gerechnet wird mit einem BIP-Zuwachs 2023 von 1 Prozent in der Schweiz

Wie für das Ausland unterliege auch die Prognose für die Schweiz grosser Unsicherheit. Als Hauptrisiken auf kurze Sicht werden ein konjunktureller Einbruch im Ausland sowie negative Auswirkungen der Verwerfungen im globalen Finanzsektor gesehen.

In den USA hatte das Federal Reserve Board am Vorabend die Zinsspanne um 25 Pasidpunkte auf 4,75 bis 5,00 Prozent angehoben. In der Vorwoche stiegen die Leitzinsen der EZB in der Euro-Zone um 50 Basispunkte auf neu 3,5 Prozent.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.68%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.81%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.04%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.47%
pixel