Was ist Ihnen ein gemeinsamer Lunch mit US-Starinvestor Warren Buffett wert? Eine, zwei Millionen Dollar? Das wird kaum reichen. Denn das Treffen findet nach zwanzig Jahren zum allerletzten Mal statt.

Nach zweijähriger Pandemie-Pause kehrt der Börsen-Guru und Präsident der amerikanischen Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway wieder auf den Auktionsblock zurück.

Allerdings wird es das letzte Mal sein, dass Bieter um ein Steakhouse-Essen mit der inzwischen 91-jährigen Star-Investor feilschen können. Es ist das grosse Finale der Wohltätigkeits-Auktion «Power of One», wie die in San Francisco ansässige Obdachenlosen-Organisation Glide am Montag mittteilte.

Über 34 Millionen Dollar eingespielt

Glide arbeitete seit der ersten Veranstaltung im Jahr 2000 mit Warren Buffett zusammen. Über die vergangenen zwei Jahrzehnte hat die Auktion mehr als 34 Millionen Dollar eingespielt. Durchgeführt wird sie diese Jahr erneut auf der Online-Plattform Ebay.

Die Bieterrunde wird am Sonntag, den 12. Juni, starten und bis zum 17. Juni dauern. Das Anfangsgebot wird dabei schon bei 25'000 Dollar liegen. So viel brachte die erste Wohltätigkeitsauktion im Jahr 2000 ein. Ins Leben gerufen wurde sie ursprünglich von Susie Buffett, der verstorbenen Ehefrau des legendären Investors. Auf Buffetts Vorschlag hin wurde die Auktion 2003 dann zu Ebay verlagert.

Der Gewinner kann sieben Gäste zu einem Essen mit Buffett im Smith & Wollensky Steakhouse in New York einladen. Das 1977 in Manhattan gegründete Steakhouse zählt zu Buffetts Lieblingsrestaurants. Der Name wurde übrigens zufällig aus einem New Yorker Telefonbuch ausgewählt. Gründer Alan Stillman schlug das Buch auf und fand zuerst Smith unter dem Buchstaben S, dann Wollensky unter W.

Tron-Gründer zahlte bisheriges Rekordgebot

Seit 2008 übersteigen die Gebote für ein Essen mit Buffett jeweils die Marke von 1 Million Dollar. Die rekordhohen 4,6 Millionen Dollar zahlte 2019 Justin Yuchen Sun, Gründer der Blockchain-Plattform Tron und CEO des Peer-to-Peer-Streaming-Unternehmens BitTorrent.

Zu den früheren Gewinnern gehörte unter anderem der amerikanische Investor Guy Spier (siehe Bild oben), der mit seiner Familie in Zürich lebt. Er zahlte 2007 zusammen mit zwei Bekannten 650'100 Dollar für den Lunch mit Buffett. Das Treffen hat Spier tief beeindruckt.

Er habe sich dank der Konversation mit der Anlegerlegende zu einem nachdenklichen Value-Investor entwickelt, erzählt der ehemalige Wall-Street-Banker in seinem Buch «The Education of a Value Investor», das 2014 erschienen ist. Zuvor sei er «frech, kurzsichtig und nur auf sich selbst bedacht» gewesen.