Bei Julius Bär wurde sein Aufgabenbereich zunehmend beschnitten. Darum zieht er die Konsequenzen. Der Investment-Experte Burkhard Varnholt wechselt zurück zur CS. Was ist sein neuer Job? 

Die Credit Suisse sucht offenbar einen Nachfolger für Giles Keating, der zuletzt die Position des Vice Chairman des Bereichs Investment Strategie und Research (IS&R) inne hatte. Er tritt altershalber Ende Mai 2016 zurück, wie auch finews.ch berichtete. Damals hiess es weiter, Loris Centolatrete in seine Fusstapfen.

Nun kommt es offenbar zu Veränderungen. Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Montagabend meldete, soll der derzeitige Investmentchef von Julius Bär, Burkhard Varnholt, zur CS wechseln und dort im Bereich Investment Solutions & Products die Rolle des Deputy Global Chief Investment Officers (CIO) übernehmen.

Er wird dabei an Michael Strobaek rapportieren, seines Zeichens Global Chief Investment Officer.

Keine Zweifel in Finanzkreisen

Die Agentur beruft sich auf Personen, die mit der Sache angeblich vertraut sind, denn weder die CS noch Julius Bär wollten am Montagnachmittag etwas dazu sagen.

In Zürcher Finanzkreisen heisst es allerdings, dass der Wechsel zutrifft, wie Recherchen von finews.ch ergaben. In seiner neuen Funktion wird Varnholt auch Vice-Chairman des Investment Comittee (IC) der Grossbank werden und darüber hinaus Einsitz im IWM IS&P Management Committee Einsitz nehmen.

Ziehsohn von Oswald Grübel

Nach seinen Studien und seiner Lehrtätigkeit an der HSG sowie am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an der New York University von 1992 bis 1994 stiess Varnholt zunächst zu Morgan Stanley in London, bevor der dann 1996 zur CS wechselte, wo er als einer der Ziehsöhne des damaligen Private-Banking-Chefs Oswald J. Grübel galt.

Im Windschatten des früheren CS-Bankers und späteren Sarasin-CEO Joachim Strähle heuerte Varnholt dann selber bei der Basler Traditionsbank an, die später von der brasilianischen Safra-Gruppe übernommen wurde. 

Im März 2014 wechselte er dann erneut – und überraschend – zu Julius Bär, wo er in Boris Collardi ebenfalls wieder einen ehemaligen CS-Banker als Chef hatte. Varnholt löste damals Investmentchef Hans Lauber ab.

Konkurrent aus Genf

Seine Position kam erst in den vergangenen Monaten etwas ins Wanken, nachdem der Investment-Spezialist Yves Bonzon von Pictet via BSI überraschend zu Julius Bär gestossen war. Bonzon zählt zu den angesehensten Anlage-Experten in der Schweiz, und der mehrere Jahrzehnte im Sold von Pictet stand.

Vor diesem Hintergrund gingen zahlreiche Beobachter der Branche davon aus, dass die Co-Führung mit Varnholt und Bonzon im Investment-Office nicht von Dauer sein würde. Das ist nun offensichtlich der Fall.

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