Eine Mitarbeiterin der Credit Suisse ist sexuell belästigt worden. Dies hatte offenbar keine Konsequenzen für den Täter. CEO Tidjane Thiam hat sich nun eingeschaltet. Denn er wusste nichts von dem Fall.

In Zeiten von #MeToo will sich die Credit Suisse (CS) keinerlei Blösse geben. Übers vergangene Wochenende hat die CS über einen mehr als acht Jahre zurückliegenden Fall sexueller Belästigung informiert, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.

Die Bank habe eine Untersuchung eingeleitet, wie sie den Fall damals intern behandelt habe. CEO Tidjane Thiam persönlich ordnete zudem eine Untersuchung an, warum er nicht über den Fall orientiert worden ist.

Mitarbeiter ist bei CS noch immer beschäftigt

Dabei soll ein Mitglied des mittleren Managements in London eine junge Mitarbeiterin vor acht Jahren belästigt haben. Die Londoner Polizei untersuchte den Fall zweimal, ohne Resultat. Es gab keine Strafverfolgung und der Mann ist bei der CS weiterhin beschäftigt. Auch die Bank hatte intern den Fall untersucht.

Das Opfer hatte sich aber zu Beginn des Jahres persönlich in einem Schreiben an CEO Thiam gewandt – doch dieser hat den Brief offenbar bis zum vergangenen 28. Februar nicht erhalten. Die Gründe für das Versäumnis lässt Thiam nun untersuchen. Er selber hat sich gegenüber dem Opfer inzwischen in einem Schreiben entschuldigt.

Compliance-Chefin Lara Warner leitet Untersuchung

Compliance-Chefin Lara Warner rollt den Fall nun neu auf. Die CS habe mutmassliche Fälle von sexueller Belästigung immer mit grösster Ernsthaftigkeit behandelt, schrieb die Bank. Sie habe ein gut funktionierendes System zur Untersuchung solcher Fälle eingerichtet wie auch disziplinarische Regelungen für den Fall solcher Anschuldigungen.

Sollte sich aus der Untersuchung Handlungsbedarf ergeben, werde dies in der künftigen Regelung aufgenommen.

 

 

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