Ein früherer Julius-Bär-Banker hat sich in den USA der Geldwäsche schuldig bekannt. Was heisst das für die Schweizer Privatbank?

Vergangenen Juli ist Matthias Krull in Miami im US-Bundesstaat Florida verhaftet worden. Nun packt er aus: Wie das amerikanische Justizdepartement (Department of Justice DoJ) mitteilte, hat der frühere Vice Chairman von Julius Bär in Panama im Rahmen eines Deals mit der Staatsanwaltschaft eingestanden, Gelder in Millionenhöhe gewaschen zu haben. Ihm drohen bis zu zehn Jahren Haft.

Der Ex-Banker bestätigte damit den Vorwurf, Mitglied eines grossen Geldwäscherei-Rings gewesen zu sein, der insgesamt 1,2 Milliarden Dollar gewaschen haben soll. Es soll sich dabei um Schmiergelder aus dem venezolanischen Erdölkonzern PDVSA handeln.

Krull bestätigte zudem, dass er venezolanische Kunden für Julius Bär akquirierte. Einer davon war Francisco Convit Gurugeaga, der Mitglied des verdächtigten Geldwäscherrings ist. 

Untersuchungen in den USA und in der Schweiz

Der 44-Jährige hatte vergangenen Juni Julius Bär verlassen und bei der Genfer Privatbank Gonet auf den Bahamas angeheuert. Den Job dort hatte er aber noch nicht angetreten. Das Geständnis könnte für die «Bären» heikel werden.

In der Schweiz hatte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma im vergangenen Februar im Korruptionsfall um die venezolanische Ölfirma PDVSA begonnen, mehrere Schweizer Banken unter die Lupe zu nehmen – unter anderem die Zürcher Privatbank. Zudem wurden rund 118 Millionen Dollar auf Konten eines venezolanischen Geschäftsmanns in der Schweiz eingefroren.

Details aus dem Prozess gegen Krull könnten das Haus nun belasten, zumal Julius Bär nach Abschluss des Steuerstreits im Jahr 2016 gegenüber den USA Wohlverhalten versprochen hat. Das Institut hat das Vorgehen der US-Behörden gegen Krull bisher nicht kommentiert.

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