Die Genfer Banque Cramer blickt auf ein turbulentes erstes Halbjahr zurück – und schlittert in die Verlustzone. Den Hauptaktionär hielt dies nicht ab, eine substanzielle Dividende einzustreichen.

Die Banque Cramer hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 2,8 Millionen Franken erlitten, während vor Jahresfrist noch ein Gewinn von 5,8 Millionen Franken herausgeschaut hatte. Grund für den massiven Einbruch ist eine neue Ertragsschwäche im Handels- sowie im Kommissionsgeschäft, wie die Norinvest mitteilte. Die Banque Cramer gehört zu 100 Prozent der Beteiligungsgesellschaft und ist darin die einzige Holding.

Auffällig ist darum, dass die Norinvest im ersten Semester einen Gewinn von 14,6 Millionen Franken erzielt hat. Der Grund dafür ist eine Dividendenzahlung von 15 Millionen Franken der Banque Cramer an ihre Mutterholding.

Ertragsschwund trotz Übernahme

Die Zahlen der Banque Cramer offenbaren, dass das Institut nach einem tragbaren Geschäftsmodell sucht. Der Ertrag lag knapp 4 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr, obwohl Cramer die übernommene Tessiner Vermögensverwaltung A.M.&C. voll konsolidiert hat. Im Vorjahr erzielte Cramer zwar einen Gewinn, doch war der in erster Linie das Resultat eines Beteiligungsverkaufs.

Im Management der Banque Cramer herrscht seit geraumer Zeit Unruhe und ein Kommen und Gehen. So wanderte eine Reihe von Managern über zur Zürcher Falcon Private Bank. Dieses Frühjahr verliess der CEO Cédric Anker die Bank im Streit mit Norinvest-Besitzer Massimo Esposito.

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