Die Schweizer Grossbank Credit Suisse muss sich erneut vor Gericht gegen Forderungen eines Käufers von Hypotheken-Verbriefungen wehren. Als Munition dient den Klägern ausgerechnet die Einigung, mit der die Bank das Thema eigentlich abschliessen wollte. 

Die Credit Suisse (CS) wurde in den USA auf 100 Millionen Dollar verklagt, wie «Law360» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete. So viel bezahlte die Klägerin, Loreley Financing, für ein Portfolio von Schuldverbriefungen im Jahr 2007, darunter auch solche auf Eigenheim-Hypotheken (RMBS), über deren Qualität die Bank gelogen habe. 

Die Klage stützt sich auf Informationen aus der Einigung der Bank mit dem US-Justizdepartement von 2016, welche damals als Durchbruch gesehen wurde. Die Bank verpflichtete sich damals zu Zahlungen und Schuldenerlässen in der Summe von 5,3 Milliarden Dollar. 

Lügen über Müll-Qualität

Mit der Einigung kam auch ans Licht, dass man sich innerhalb der Bank der schlechten Qualität der Produkte durchaus bewusst war. So bezeichneten CS-Banker die RMBS teilweise als «Müll». Wären diese Banker ehrlich gewesen, hätten die Rating-Agenturen den Produkten niemals ein gutes Rating erteilt, so das Argument, und Loreley hätte diese auch nicht gekauft. 

Die Klage in den USA zeigt, dass die Altlasten der Finanzkrise auch 13 Jahre nach den relevanten Transaktionen noch nicht beseitigt sind. Die CS hat seitdem – ebenso wie viele andere Grossbanken – ständig mit ähnlichen Klagen zu kämpfen, deren Beilegung häufig mehrere Millionen Franken gekostet hat. 

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