Die UBS hat im zweiten Quartal 2020 die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekommen. Die Wertberichtigungen im Schweiz-Geschäft drückten den Gewinn. Die verwalteten Vermögen sanken.

Die UBS hat im zweiten Quartal 2020 einen Reingewinn von 1,23 Milliarden Dollar erzielt. Dies entspricht im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Rückgang von 11 Prozent, wie der Mitteilung der UBS vom Dienstag zu entnehmen war. Die grösste Schweizer Bank lag damit aber deutlich über den Erwartungen der Analysten, die einen Gewinn von knapp 1 Milliarde Dollar erwartet hatten.

Der Gewinnrückgang gegenüber dem ersten Quartal war hingegen deutlicher: In der ersten Periode des Jahres 2020 hatte die UBS noch von starken Handelsaktivitäten der Kunden profitiert und einen Gewinn von über 1,5 Milliarden Dollar erzielt.

Höhere Kundenaktivitäten 

Dieser Einfluss schwächte sich im zweiten Quartal ab. In der Kernsparte Global Wealth Management (GWM) erzielte die UBS einen Vorsteuergewinn von 880 Millionen Dollar, 1 Prozent mehr als im Vorjahr. An Neugeld holte die Grossbank nur 9 Milliarden Dollar. Ingesamt sanken die verwalteten Vermögen des grössten Vermögensverwalters der Welt um 2 Prozent.

Den grössten Einfluss der Corona-Krise spürte die UBS im Schweiz-Geschäft, also in der Sparte Personal & Corporate Banking. Dort sank der Vorsteuergewinn um 41 Prozent auf 229 Millionen Franken, nachdem die UBS Wertberichtigungen von 104 Millionen Franken vornehmen musste. Über die ganze Gruppe hinweg beliefen sich die Wertberichtigungen auf 272 Millionen Dollar, davon 64 Millionen Dollar im Wealth Management.

Weniger Einnahmen von Kreditkartengebühren

Weitere 90 Millionen Dollar zusätzliche Kosten fielen gemäss UBS für den höheren Liquiditätsbestand während der Marktstressphase an. Diese Position ging zulasten der Konzernfunktionen.

Gemäss Mitteilung spürte die UBS im Schweiz-Geschäft auch den Rückgang der Kreditkartengebühren und Devisentransaktionen – was die Auswirkungen des Corona-Lockdowns auf Reise- und Freizeittätigkeiten spiegle.

Glänzender Handel

In der Investment Bank stieg der Vorsteuergewinn deutlich um 43 Prozent auf 612 Millionen Dollar an – obwohl die UBS auch hier Wertberichtigungen auf Kreditrisiken in der Höhe von 78 Millionen Dollar vornehmen musste. Die Erträge stiegen nur im Handelsgeschäft, was auf höhere Kundenaktivität zurückzuführen ist. Im Beratungs- und Kapitalmarktgeschäft sank der Ertrag um 14 Prozent auf 87 Millionen Dollar.

Verlässliche Voraussagen seien zum jetzigen Zeitpunkt schwierig, so die UBS im Ausblick. Die Bank werde ihre strategischen Pläne weiter umsetzen und die Risiken diszipliniert bewirtschaften.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.19%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.58%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.38%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.26%
pixel