Zwei aus Fonds der Credit Suisse alimentierte Rückversicherer werden schrittweise aufgelöst. Dies, nachdem die wichtigsten Investoren einen Schnitt gemacht haben.

Die Rückversicherungs-Gesellschaften Humboldt Re und Kelvin Re, zwei Unternehmen, die Gelder von institutionellen Kunden zur Rückversicherung von Naturkatastrophen und anderen Risiken verwenden, werden schrittweise abgewickelt. Das hat auch Implikationen fürs Asset Management der CS, das die Gesellschaften mit Investorengeldern alimentierte. Insgesamt geht es um 1,4 Milliarden Dollar an investiertem Kapital.

Die beiden auf der zweitgrössten der auf der britischen Kanalinsel Guernsey beheimateten Rückversicherer werden ab nächstem Jahr kein Neugeschäft mehr zeichnen, wie einem Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) zu entnehmen war. Dies, nachdem die wichtigsten Investoren der Vehikel beschlossen hatten, nicht mehr weiter zu investieren. Sie ziehen sich nun zusammen mit den CS-Fonds aus den Gesellschaften zurück. Es ist dabei unklar, ob die Rückversicherungs-Firmen von der Coronakrise getroffen wurden.

Schrittweise reduzieren

Beide Rückversicherer erhalten ihr Kapital von Investoren in Insurance-Linked Securities (ILS) und Fonds, die von der auf ILS-Investments spezialisierten Investment-Einheit des Asset Managements der Grossbank verwaltet werden.

Gegenüber finews.ch kommentierte die CS dazu: «Diese Rückversicherungsgefässe werden von Credit Suisse-Fonds gehalten und wurden vor einigen Jahren gegründet, um institutionellen Investoren Zugang zum Rückversicherungsgeschäft zu ermöglichen. Im Rahmen einer strategischen Überprüfung haben diese nun entschieden, ihre Investments ab 2021 schrittweise zu reduzieren. Das ILS-Spezialistenteam bei Credit Suisse Asset Management und die wichtigsten ILS-Fonds sind von diesen Veränderungen nicht betroffen.»

Eine Komplikation mehr

Dem Vernehmen nach hat der Rückzug nicht zwingend den Abfluss von Geldern bei der Grossbank zur Folge. Dennoch ist der Entscheid der Grossinvestoren eine weitere Komplikation fürs Asset Management der CS. Wie auch finews.ch berichtete, musste die Einheit vergangenen November in Zusammenhang mit dem Hedgefonds-Geschäft einen Abschreiber von rund 450 Millionen Dollar hinnehmen.

Dies, nachdem das Fondsgeschäft im dritten Quartal 2020 einen Gewinneinbruch erlitten hatte; Rücksetzer gab es dieses Jahr auch im Quant-Bereich, bei Factoring-Fonds und mit Immobilien-Investments.

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