Die Genfer Banque Cramer hat 2020 für eine Fitnesskur genutzt und will sich nun strategisch stärker auf Kunden aus Osteuropa, Russland und Lateinamerika konzentieren. Ein neuer Private-Banking-Chef unterstreicht die Russland-Pläne.

Die Banque Cramer hat kürzlich zwei Top-Leute verloren. Ihr bisheriger Private-Banking-Chef und interimistischer CEO Stephan Keiser wechselte zur Konkurrentin Gonet. Der Verwaltungsrats-Präsident Manuel Leuthold gab sein Mandat ab, nachdem er zum Präsidenten der Genfer Kantonalbank gewählt worden war.

Cramer hat im Private Banking Ersatz gefunden: André Mankowsky (Bild unten) ist in die Geschäftsleitung eingetreten, wie das Institut mitteilte. Er kommt von der Société Générale Private Banking Switzerland, wo er für die Schwellenländer zuständig war.

Kosten gesenkt

Mankowsky soll namentlich das Geschäft in Russland weiterentwickeln, wo die Banque Cramer seit 2018 in Moskau eine Repräsentanz unterhält. Weitere Hauptzielmärkte seien Osteuropa und Lateinamerika.

Mankowsky

Die Banque Cramer sieht sich nach einem Jahr 2020, das wesentlich der Verbesserung der Effizienz und dem Betriebsmodell gewidmet war, in der Lage sich auf die Zukunft zu konzentieren. Im vergangenen Geschäftsjahr senkte die im Besitz der Investmentgesellschaft Norinvest befindliche Bank ihre Kosten um 6 Prozent. Gleichzeitig seien die Erträge um 3 Prozent auf knapp 40 Millionen Franken gestiegen. Der Gewinn habe somit 5,3 Millionen Franken erreicht, nach 300'000 Franken im Jahr 2019.

Weiterhin ohne Chef

Neuer Präsident von Cramer ist nun Hauptaktionär Massimo Esposito. Die Geschäftsleitung besteht neben Mankowsky aus COO Marc-Henri Balma und CFO Stéphane Poulin. Einen CEO hat die Banque Cramer gemäss ihrem Organigramm derzeit nicht.

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