Die Quintet Private Bank mit Hauptsitz in Luxemburg will sich aus dem Schweizer Markt zurückziehen. Das Kreditinstitut war gerade erst in der Schweiz gestartet. Mehr als 80 Personen sind betroffen.

Bei Quintet gehört die Schweizer Geschäftseinheit nicht länger zum Kerngeschäft, wie die katarisch kontrollierte Finanzgruppe am Dienstag in einer Medieninformation mitteilte. Das Unternehmen führe derzeit Gespräche über einen Personalabbau bei Quintet Switzerland, hiess es weiter.

Je nach Optionen und vorbehaltlich der Genehmigung durch die Behörden soll über den Zeitpunkt sowie über die Art und Weise des Marktaustritts entschieden werden.

Betroffen sind insgesamt 87 Mitarbeitende und ein Kundenvermögen von 1,85 Milliarden Euro. Insgesamt beschäftigt die Quintet Private Bank über 2'000 Mitarbeitende und verwaltet Kundenvermögen in der Höhe von 85 Milliarden Euro.

Gewinnzone unerreichbar

Der Bank zufolge hat sich die Coronavirus-Pandemie nachteilig auf das sich noch im Aufbau befindende Geschäft in der Schweiz ausgewirkt – und ein rasches Wachstum verunmöglicht. «Es würde sehr lange dauern, und wir müssten sehr grosse personelle Ressourcen, aber auch Kapital und Energie investieren, bis wir in der Schweiz die Gewinnzone erreichen würden», sagte Gruppen-Chef Jakob Stott zu den Gründen für die Vollbremsung in der Schweiz.

Gemäss aktuellem Semesterausweis erhöhten sich die Verluste im Vergleich mit dem ersten Halbjahr des Vorjahres um rund 80 Prozent auf 16,3 Millionen Franken.

Exit nach Akquisition

Das vom Golfstaat Katar beherrschte Geldhaus war erst im Jahr 2020 mit der Übernahme der Zürcher Bank am Bellevue offiziell in der Schweiz an den Start gegangen. In den vergangenen Wochen hatte finews.ch bereits über den zunehmenden Aderlass beim Personal in der Schweiz berichtet.

Die Quintet hatte mit dem Tod von Ex-CEO und Vordenker Jürg Zeltner einen ersten Rückschlag erlitten.

 

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