Dagmar Kamber-Borens, die Schweiz-Chefin von Quintet, verlässt die Bankengruppe abrupt, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. Sie wird durch einen ehemaligen Rothschild-Banker ersetzt.
Etwas mehr als ein halbes Jahr im Amt, verlässt Dagmar Kamber-Borens die Privatbankengruppe Quintet bereits wieder. Ein Sprecher bestätigte entsprechende Recherchen von finews.ch. Mit Kamber-Borens verliert Quintet, die ehemalige KBL-Gruppe, die Schweiz-Chefin nur eine Woche nach dem Tod des Gruppen-CEO Jürg Zeltner.
«Quintet steht kurz vor dem Vollzug der Übernahme der Bank am Bellevue und Dagmar Kamber-Borens hat sich darum entschieden, eine andere Herausforderung anzunehmen und ihre Aufgaben einem Nachfolger zu übergeben, der die Bank in die nächste Phase führt, mit dem Fokus auf langfristiges Wachstum», hiess es in einem per Email versandten Statement von Quintet.
Rochade in Luxemburg
Quintets CEO Jürg Zeltner verstarb vor Wochenfrist an einem Hirntumor im Alter von 52 Jahren. Der frühere Chef des UBS-Wealth-Managements war der Architekt des Umbaus der Luxemburgischen Bankengruppe und hatte auch Kamber-Borens, ein ehemaliges Geschäftsleitungsmitglied der Credit Suisse (Schweiz), angestellt.
Sie wird nun durch Emmanuel Fievet (Bild unten) ersetzt. Der frühere Rothschild Banker war auch von Zeltner zu Quintet geholt worden und sollte Quintet in Luxemburg leiten. Nun wechselt er nach Zürich, während Skandinavien-Chef Søren Kjaer zusätzlich die Aufgaben in Luxemburg übernimmt.
Grünes Licht fehlt weiterhin
Die Aufbauarbeiten von Quintet in Zürich hat Kamber-Borens während ihrer Amtszeit praktisch beendet. Einzig die Zustimmung der europäischen Aufsichtsbehörden fehlt noch, um die Bellevue-Akquisition abzuschliessen.
Gemäss Quintet soll Fievet die Basis von Schweizer und internationalen Kunden, welche von Bellevue kommen, ausweiten. Der Schweizer Standort repräsentiert einen von insgesamt drei Quintet-Hubs mit Luxemburg und Grossbritannien als weiteren Hauptstandbeinen.
Zeltner hatte die UBS Ende 2017 verlassen und stiess vergangenes Jahr zu Quintet. Die Bankengruppe wird von der katarischen Herrscher-Familie al-Thani kontrolliert. Zeltners Aufgaben hat nun Jakob Stott übernommen, auch er ein ehemaliger UBS-Manager.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.11%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.65%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.42%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.44%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.38%
