Nach teilweise gewichtigen Abgängen in den letzten Jahren verzeichnet der Banken-Dachverband dieses Jahr wieder Zulauf – darunter eine grosse chinesische Auslandsbank.

Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) erhält drei neue Mitglieder. Neu aufgenommen in den Banken-Dachverband des Schweizer Finanzplatzes wurden per Juni die Bank of China (BOC) mit ihrer Zweigniederlassung in Genf, QNB (Suisse) sowie Grammont Finance.

Prominenter Zugang aus China

Die BOC hat im Jahr 2021 von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) die Lizenz erhalten, um in der Schweiz ihre Geschäftsstätigkeit aufzunehmen. Mit ihrer Präsenz baue sie einen Brückenkopf bei der Förderung der Wirtschafts-, Handels- und Finanzierungsaustausches zwischen den beiden Länder, schreibt die SBVg. Das China-Institut richtet sich in der Schweiz vor allem auf das Firmenkundengeschäft aus.

Die Einlagen chinesischer Kunden bei Schweizer Banken im In- und Ausland haben sich in den letzten Jahren tendenziell zurückgebildet. Betrugen sie 2016 noch 6,58 Milliarden Franken, waren es Ende 2021 gemäss SNB-Statisken noch 5,06 Milliarden Franken.

Grösstes Finanzinstitut im Nahen Osten

Die in Genf ansässige QNB (Suisse) ist eine Tochtergesellschaft der Qatar National Bank (QNB), die ihren Hauptsitz in Katar hat und als grösstes Finanzinstitut in der Region Naher Osten und Afrika gilt. Die in der Schweiz regulierte Tochtergesellschaft betreibe seit mehr als zehn Jahren ein Private-Banking-Geschäft in der Schweiz und biete eine umfassende Palette von Global-Private-Banking-Produkten und -Dienstleistungen einschliesslich Scharia-konformer Lösungen an, heisst es.

Die in Lutry (Kanton Waadt) domizilierte Grammont Finance wurde 2009 gegründet. Sie ist auf den Handel mit Aktienderivaten auf dem Schweizer Markt und auf Financial Engineering spezialisiert.

Russen hinauskomplimentiert

Mit den Zuzügen stärkt die SBVg ihren Mitgliederkreis. Denn in den vergangenen Jahren hatte sie teilweise auch prominente Abgänge zu verzeichnen. Die in Basel ansässige WIR Bank beispielweise trat letztes Jahr aus dem Branchen-Dachverband aus. Zuvor hatte sich mit Raiffeisen Schweiz auch die drittgrösste Bankengruppe des Landes verabschiedet, was damals einigen Staub aufwirbelte.

Aufgrund des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine hat der Dachverband der Schweizer Banken im März zwei russische Finanzinstitute aus seiner Organisation ausgeschlossen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.6%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.19%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.05%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel