Dubai lockt: Bugatti-Türme und Milliardenfonds
Von Gérard Al-Fil, Dubai
Am vergangenen Dienstag hiess Arif Amiri, CEO der Bankenfreihandelszone Dubai International Financial Center (DIFC), mit Wealthbrinx den jüngsten Vermögensverwalter in der Finanz-Community willkommen.
Gegründet wurde Wealthbrinx von einer Gruppe von Bankiers, die in ihrer Karriere kombiniert 30 Milliarden Dollar verwalteten. Ihr CEO Radzesch Khanna formuliert die Geschäftsziele so: «Wealthbrix vereint offenen Architekturzugang, mehrere globale Depotbanken, internes Asset Management, konsolidiertes Reporting sowie Beratungen im Bereich Fremd- und Eigenkapital, um massgeschneiderte, ganzheitliche Lösungen für anspruchsvolle Kunden von heute zu bieten.»
Jährliches Wachstum von 4,7 Prozent
Laut Boston Consulting Group wächst das Finanzvermögen der sechs GCC-Staaten um jährlich 4,7 Prozent und wird bis 2027 3,5 Billionen US-Dollar erreichen.
Anfang Juni kündigte Harrison Street, ein in den USA ansässiger Vermögensverwalter mit Fokus auf Immobilien- und Infrastrukturinvestitionen, seinen Einstieg in die Golfregion an. Harrison Street verwaltet Vermögenswerte in Höhe von 56 Milliarden Dollar und erhielt die Lizenz zur Eröffnung einer Niederlassung im Abu Dhabi Global Market (ADGM), der zweiten Finanzfreizone in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Binghatti: Bauherr mit eigener VV
Ebenso neu in der Finanzszene ist Binghatti Capital, die sich gleichfalls im DIFC niederlässt und die sich auf Immobilienfinanzierungen im Einklang mit der islamischen Rechtsprechung Scharia) spezialisiert. Hinter Binghatti Capital steht Muhammed Binghatti, Chairman der Bauträgerin Binghatti Holding, die mit extravaganten Projekten wie dem im Bau befindlichen Bugatti Tower in der Business Bay im Herzen von Dubai für viel Furore, aber auch Stirnrunzeln sorgt: die 11 Penthouses im Bugatti-Turm erlauben es ihren Bewohnern, ihr Auto per Aufzug neben ihrem eigenen Swimming-Pool zu parkieren.
Katars Staatsfonds zieht mit
Der Staatsfonds von Katar, die Qatar Investment Authority (QIA), hat am 25. Juni die Auflegung des Fiera Qatar Equity Fund bekannt gegeben. Ausgestattet mit Petro- und Erdgasdollars von 200 Millionen Dollar soll der Fonds gute Renditen generieren, indem er in Aktien investiert, die an der Börse QSE von Doha kotiert sind.
Katar war der einzige arabische Golfstaat, der im israelisch-iranischen Krieges ins Fadenkreuz iranischer Raketen geriet, die auf den US-Luftwaffenstützpunkt Al Udaid in der katarischen Wüste abzielten. Damit wollte der Iran Vergeltung üben für den Angriff der US Air Force auf iranische Nuklearanlagen. Alle Angriffe konnten aber von der katarischen Luftabwehr abgefangen werden und richteten offenbar keine Schäden an.
Gleich wie in Europa, Asien und den USA stiegen seit dem Waffenstillstand vom 24. Juni die Kursindizes in Dubai, Riad und Abu Dhabi wieder, als Zeichen der Erleichterung über das Ende der Kampfhandlungen. Der saudi-arabische Aktienindex TASI durchbrach beispielsweise am Donnerstag wieder die Marke von 11000 Zählern, nachdem er während der Krisenwoche auf 10'500 Punkte gefallen war.