Die Deutsche Bank hat ihre hausgemachte Krise hinter sich gelassen. Im schwierigen zweiten Jahresquartal bewies das grösste Geldhaus im nördlichen Nachbarland Stärke.

Das gegenwärtige Jammertal der Credit Suisse (CS) wird von Beobachtern gerne mit dem Zustand der Deutschen Bank verglichen, die bis 2020 fünf Jahre in Folge Verluste geschrieben hatte. Am selben (heutigen) Mittwoch, an dem die CS einen Milliardenverlust im abgelaufenen zweiten Quartal bekanntgeben musste, konnte die Deutsche Bank mit beneidenswerter Form aufwarten – das erste Semester 2022 ist für das Institut das beste seit dem Jahr 2011.

Abstriche bei den Zielen

So vermochte die grösste Bank Deutschlands im zweiten Quartal 2022 ihren Vorsteuergewinn um einen Drittel auf 1,55 Milliarden Euro zu steigern. Damit übertraf das Institut die Markterwartungen deutlich. Profitiert hatten die Deutschbanker insbesondere von einem starken Firmenkunden-Geschäft; der den Aktionären zurechenbarer Gewinn belief sich auf 1,18 Milliarden Euro.

Ganz ohne Schatten ist er Quartalsausweis allerdings nicht geblieben. So sah sich die Deutsche Bank gezwungen, ihr Kostenziel zu modifizieren. Statt einem Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) von 70 Prozent wird hier nun ein schlechterer Wert im niedrigen und mittleren 70-Prozent-Bereich angestrebt. Zum Vergleich: die Kennzahl notierte bei der CS im zweiten Quartal bei 130 Prozent. Das Eigenkapital-Renditeziel von 8 Prozent für 2022 bestätigte die Deutsche Bank.

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