Der Fall der Credit Suisse hat erste hochrangige personelle Konsequenzen. Allerdings nicht bei der Bank selbst, sondern bei ihrem grössten Aktionär, der Saudi National Bank.

Es war der Funken, der das Pulverfass Credit Suisse zum Explodieren gebracht hatte. Das Bloomberg-Interview von Ammar Al Khudairy, dem Präsidenten der Saudi National Bank, war wie ein Lauffeuer durch die Medien gegangen und hatte die bereits schwelende Vertrauenskrise der CS nochmals kräftig verstärkt.

Dabei hatte Al Khudairy eigentlich nur gesagt, dass man als Investor nicht plane, seinen Anteil an der CS weiter auszubauen, da man die 10-Prozent-Schwelle aufgrund der Statuten und der regulativen Bedingungen nicht überschreiten wolle. Doch die Botschaft, die an den Märkten verstanden wurde, war eine ganz andere: Die SNB werde in keinem Fall weiteres Kapital einschiessen, selbst wenn es nötig werde. Und damit war die CS auf die schiefe Bahn geraten, auf der es kein Halten mehr gab.

Jetzt hat die Saudi National Bank den Rücktritt von Al Khudairy als Chairman bekannt gegeben. Der Schritt erfolge aus «persönlichen Gründen», wie es in einer Mitteilung heisst. Als sein Nachfolger wurde der bisherige Chief Executive Officer Saeed Mohammed Al Ghamdi berufen, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.

Vorsitzender seit Gründung 2021

Al Khudairy hatte den Vorsitz der Bank bei deren Gründung 2021 übernommen. Die Saudi National Bank war aus der Fusion der National Commercial Bank und der Samba Financial Group hervorgegangen.

Die saudische Bank, die unter der Kontrolle der Herrscherfamilie steht, hatte sich im vergangenen Herbst mit rund 1,5 Milliarden Franken an der Credit Suisse beteiligt und erleidet nun ebenso wie die übrigen Aktionäre im Zuge der Übernahme durch die UBS einen herben Verlust. Aktuell dürfte das Aktienpaket nur noch rund 300 Millionen Franken wert sein.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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