Die Megaübernahme der Credit Suisse durch die UBS sorgt unter Schweizer Privatkunden für Verunsicherung. Das lässt Konkurrenten in der Gunst steigen.

Die Unsicherheit darüber, wie es mit der Credit Suisse (CS) weitergeht, ist Gift für das Geschäft. Wie das Marktforschungsinstitut Link ermittelt hat, zeigt sich eine deutliche Abnahme an Privatpersonen, die sich grundsätzlich vorstellen können, Kundinnen der CS, aber auch der UBS zu werden. Dies ging aus einer Mitteilung vom Dienstag hervor.

Der Befund stützt sich auf zwei Befragungswellen, die laut Link repräsentativ sind: Die erste Welle fand kurz vor der Kommunikation der Übernahme der CS durch die UBS vom 19. März statt statt, die zweite Welle in der Woche danach.

Unsicherheit auch um die UBS

In den Tagen vor der Übernahme lag der entsprechende Wert bei 10 Prozent bei der CS, nach der Übernahme nur noch bei 5 Prozent. Auch die UBS verlor an Boden, wenn auch in geringerem Masse: Hier sanken die Werte von 33 auf 27 Prozent.

Umgekehrt verzeichnen die Konkurrenten mit den grössten Marktanteilen – die Kantonalbanken, die Raiffeisen Gruppe und die Postbank Postfinance – jeweils einen leichten Anstieg im Anteil von Personen, die sich einen Wechsel zu jenen Geldinstituten vorstellen könnten. Laut Link dürften diese Akteure deshalb von der CS-Übernahme profitieren.

Raiffeisen überflügeln

Schon im Vorfeld hat es grosse Bewegung von der Grossbank weg gegeben. Laut dem CS-Geschäftsbericht von 2022 sind rund 18 Milliarden Franken an Spargelder in der Schweiz abgeflossen; Konkurrenten wie Raiffeisen berichteten offen, im vergangenen Herbst habe sich Liquidität von der CS in Richtung der Genossenschaftsbanken bewegt.

Die Käuferin UBS muss nun darum besorgt sein, diesen Aderlass möglichst rasch zu stoppen. Denn die Grossbank hat in der Schweiz grosse Pläne, wie finews.ch recherchierte: Als kombinierte Kraft will sie Raiffeisen als wichtigste Retailbank im Heimmarkt überflügeln.

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