Die rasante Ausbreitung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz kann zu einer Bedrohung für die Finanzmärkte werden. Verschiedene Banken schieben nun dem Einsatz von KI einen Riegel.

Systeme der Künstlichen Intelligenz (KI) könnten in naher Zukunft so alltäglich werden wie Computer und das Internet. Diese neue Technologie kann durchaus die Bildung oder die medizinische Versorgung der Menschen verbessern.

Wie jede Technologie hat aber auch die KI eine dunkle Seite. Dort hat die Verbreitung von KI inzwischen ein Ausmass angenommen, welches das Funktionieren der Finanzmärkte gefährdet.

Janusköpfige Technologie

Dass die Technologie die Veröffentlichung falscher Informationen begünstigt und den Verlust von geistigem Eigentum wahrscheinlicher macht, kann die Märkte empfindlich stören.

Die Bedrohung ist real: Unlängst sanken die US-Aktien kurzzeitig, nachdem ein gefälschtes Foto einer Explosion in der Nähe des Pentagons in den sozialen Medien viral ging. Dieses Ereignis nur wenige Monate nach der Einführung von ChatGPT durch OpenAI ist der erste grössere Fall, in dem ein KI-generiertes Bild die Märkte bewegt hat.

Falsche Signale an die Märkte

Ungenaue Informationen oder sogenannte Konfabulationen, die von KI-Modellen generiert werden und sich auf Regulierungsbehörden, Unternehmen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beziehen, können die Märkte verzerren und zu einer Reihe von ethischen Problemen führen.

Zu diesem beunruhigenden Befund kommen die UBS-Analystinnen Annabel Willder, Victoria Kalb und Julie Hudson in einer Analyse, die auf «Bloomberg Law» (Artikel kostenpflichtig) zitiert wird.

Ungenügend bei KYC-Prozessen

Die Verbreitung von KI dürfte es schwieriger machen, zwischen der Realität und so genannten Deepfakes zu unterscheiden, so die UBS-Analysten. Zu den Risiken gehören etwa die Veröffentlichung von gefälschten Videos von Führungskräften, die falsche Informationen von Unternehmen oder Mitteilungen von Investoren über die Anpassungen ihrer Beteiligungen.

Die Analysten wiesen auch auf das Risiko hin, dass KI die Preisgabe von geistigem Eigentum und Geschäftsgeheimnissen erleichtert, da sensible Informationen von Nutzern, die von den Analysen der Technologie profitieren wollen, in solche Systeme eingespeist werden.

So können etwa gemäss KI-Experten unzählige Informationen auf Sanktionslisten leicht manipulierte werden. Banken sollten sich daher keinesfalls ausschliesslich auf KI verlassen, um beispielsweise ihre Prozesse zur Identifizierung und Überprüfung von Kunden (Know Your Customer, KYC) und Geldwäsche-Checks durchzuführen.

Aussperrung bei Banken

Diese Risiken und der weltweite Wettlauf um die Entwicklung ähnlicher Dienste haben viele Banken bewogen, den Einsatz von generativen KI-Programmen einzuschränken.

Zu Beginn dieses Jahres haben Unternehmen wie die Bank of America, Citigroup, Deutsche Bank, Goldman Sachs und Wells Fargo die Nutzung des Tools untersagt. J.P. Morgan hat die Nutzung des Chatbots ChatGPT durch seine Mitarbeiter eingeschränkt.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.3%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.72%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.95%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.27%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.77%
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